© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/18 / 16. März 2018

Haltungsnote
Hilfsbereit im stillen
Gil Barkei

Bei all dem Streit um die Essener Tafel kam eines oft viel zu kurz: der Respekt vor den Menschen, die unentgeltlich in ihrer Freizeit Bedürftigen helfen. Tausende gibt es bundesweit, von deren Wirken die Öffentlichkeit nur selten Notiz nimmt. Stille Helden des Alltags, die in der Regel auch kein großes Gewese um ihren Einsatz machen. 

So wie der frühere Spieler des FC Bayern und Fußballweltmeister Paul Breitner und seine Ehefrau Hildegard, die  stellvertretend für unzählige Ehrenamtliche stehen.

Lange Zeit verschwiegen die beiden, daß sie sich seit mittlerweile zwölf Jahren bei der Münchner Tafel engagieren. Hildegard Breitner gründete sogar vor sechs Jahren die Essenstation in Haidhausen, einem eigentlich wohlhabenden Bezirk der bayerischen Landeshauptstadt. Seitdem helfen die Breitners bei Wind und Wetter jeden Montag bei der Essenausgabe an der Jean-Baptiste-Kirche. Etwa 150 Menschen kommen jedesmal, Tendenz steigend. Die meisten kennt das Ehepaar namentlich. Die Menschen, die die Tafel brauchten, „um über die Runden zu kommen, werden nicht weniger, sondern immer mehr“, berichtet der 66jährige dem Bayerischen Rundfunk. Sie könnten einfach nicht anders und wollten etwas gegen das Leid tun.