© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/18 / 30. März 2018

Das permanente Schwingen der Moralkeule hilft nur den „Unanständigen“
Bangen um den Konsens
(dg)

Der „Hypermoralismus“, die Verpackung der Masseninvasion als „humanitäre Katastrophe“ und „Flüchtlingskrise“, habe leider den „rechten Rattenfängern erst recht Wähler“ zugetrieben, jammert Juliane Schäuble, die Tochter des derzeitigen Bundestagspräsidenten (Die Politische Meinung, 1-2/2018). Hatte Wolfgang Schäuble den orientalisch-afrikanischen Zustrom noch als Rettung vor der „Degeneration“ der Europäer gepriesen, findet die seit 2014 das Politikressort des Berliner Tagesspiegels, einer publizistischen Speerspitze der Willkommenskultur, leitende Schäuble solche Apologien inzwischen als ebenso kontraproduktiv wie den hypermoralischen „zivilgesellschaftlichen Verfassungsschutz“ des „Zentrums für Politische Schönheit“, der den, wenn auch „verständlichen“ Weg zur Selbstjustiz ebne, um Gegner des „Sozialexperiments“ Bevölkerungsaustausch (Yascha Mounk) wie Björn Höcke nach Stasi-Manier zu zersetzen. Der permanent geschwungene „Herrscherstab des Moralismus“ sei leider als Machtmittel durchschaut und habe zum „Aufstand der Unanständigen“ geführt, der sich mit der Moralkeule nun nicht mehr niederknüppeln lasse. Die deswegen sichtlich verstörte Qualitätsjournalistin kann daher nur hilflos „moralische Abrüstung“ empfehlen, damit der „demokratische Konsens“ des Status quo der noch funktionierenden Gesellschaft sich nicht auflöse. 


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