© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/18 / 06. April 2018

Meldungen

Wie sicher ist das digitale „Krankenhaus 4.0“?

Lawrence. Das digitale „Krankenhaus 4.0“ soll auch in Deutschland Kosten sparen und die drahtlose Vernetzung von Geräten ermöglicht Patienten neue Behandlungsmethoden. Doch wie sieht es mit der IT-Sicherheit aus? Die Frage soll die im Journal of the American College of Cardiology veröffentlichte Studie „Cybersecurity for Cardiac Implantable Electronic Devices“ (10.1016/j.jacc.2018.01.023) beantworten. Praktisch jedes medizinische Gerät sei manipulierbar, aber die Wahrscheinlichkeit, daß Computerhacker einen implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (CIED) beeinflussen oder einen ausgewählten Patienten angreifen können, sei sehr gering, erklärte Dhanunjaya R. Lakkireddy, Professor am Medical Center der University of Kansas. Jeder CIED kommuniziere auf einer einzigartigen Hochfrequenz, Änderungen könnten nur die Gerätehersteller veranlassen. Viel verwundbarer seien hingegen die derzeitigen Klinik-Datennetze. (fis)

 onlinejacc.org/





Prädikative Tests bei Alzheimer wenig sinnvoll

BERLIN. Obwohl es keine präventiven oder therapeutischen Konsequenzen gibt, erwägen viele, sich diagnostischen oder genetischen Alzheimer-Tests zu unterziehen. Nur wenige wissen jedoch um deren weiterhin höchst begrenzte Aussagekraft. Für die meisten Menschen bringen sie nichts und können sogar schaden, betont daher der Arbeitskreis Alzheimer-Risikodiagnostik des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer. Sinnvoll seien prädikative Tests nur für Menschen ohne Symptome, aber mit familiärer Belastung. Allerdings mache die erbliche Variante weniger als ein Prozent aller Alzheimerfälle aus (Deutsches Ärzteblatt, 10/18). (rs)

 www.bundesaerztekammer.de





Zugvögel: Viel Aufwand für beschränkten Nutzen

Radolfzell. Etwa die Hälfte der heimischen Singvögel bricht im Herbst in nahrungsreichere und wärmere südliche Gefilde auf. Da der Flug entbehrungsreich und gefährlich ist, wollten Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell wissen, ob sich dieser Aufwand überhaupt lohnt. Was sich an Amseln am besten studieren läßt, weil nur ein Teil in den Süden zieht, während der andere der heimischen Kälte trotzt. Am Bodensee beringten sie daher über mehrere Jahre 500 Amseln und statteten sie mit Peilsendern aus. Resultat: Der Winter ist generell die kritischste Phase im Leben einer Amsel. In dieser Zeit sterben die meisten von ihnen, egal, ob sie in den Süden ziehen oder nicht. Allerdings sind unter den überlebenden Amseln Zugvögel deutlich häufiger vertreten als ihre Artgenossen, die in Mitteleuropa geblieben sind (Max-Planck-Forschung, 4/17). (dg)

 www.orn.mpg.de





Erkenntnis

„Jede Hardware-Nachrüstung ist mit höherem Verbrauch und damit höheren CO2-Emissionen verbunden.“

Bernhard Mattes, Chef des Autoindustrieverbandes VDA über die Abgasentgiftung von Diesel-Pkws