© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/18 / 20. April 2018

Meldungen

Fast jedes zweite Kind mit ausländischen Wurzeln 

HAMBURG. Fast jedes zweite Kind an Hamburgs Schulen hat ausländische Wurzeln. Im Schuljahr 2016/17 betrug der Anteil der Schüler mit Einwanderungshintergrund an Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien knapp über 45 Prozent, ergab eine Anfrage des AfD-Fraktionschefs in der Hamburgischen Bürgerschaft, Alexander Wolf, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt. An 65 der knapp über 400 Schulen machten Kinder mit ausländischen Wurzeln bereits 70 Prozent aller Schüler aus. An 21 Schulen betrug der Anteil über 80 Prozent, an einer über 90 Prozent. Ein Einwanderungshintergrund liegt vor, wenn die Kinder nicht in Deutschland geboren wurden, eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzen oder mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurde bzw. eine nicht deutsche Staatsangehörigkeit hat. „Die Zahlen zeigen, wie rasant und dramatisch sich die Zusammensetzung unserer Stadtgesellschaft verändert“, meint Wolf. Zu fragen sei, „wer integriert hier wen?“ Auch Eltern mit ausländischen Wurzeln fragten sich, ob sie ihre Kinder guten Gewissens auf Schulen schicken könnten, die bereits „eine verfestigte Parallelkultur“ aufwiesen, so der Abgeordnete. (ls)





Ärger über Kinder-Parade in Moschee 

HERFORD. Verantwortliche der türkisch-islamischen Ditib-Gemeinde im westfälischen Herford haben „personelle Konsequenzen“ nach einer Veranstaltung mit Kindern in Kampfanzügen angekündigt. „Das ist ein No-Go und sollte so nicht passieren“, zitiert die Neue Westfälische Vorstandsmitglied Necati Aydin. Zuvor hatten Video- und Fotoaufnahmen aus der Herforder Moschee für heftige Kritik gesorgt. Auf den Aufnahmen sind kleine Kinder zu sehen, die in Uniformen mit türkischen Fahnen paradieren und mit Spielzeugwaffen zu Musik durch einen Raum marschieren. Außerdem liegen einige Kinder reglos unter einer großen türkischen Fahne – offenbar sollen sie gefallene Soldaten darstellen. Die Aufführung bezog sich angeblich auf die Schlacht von Gallipoli im Ersten Weltkrieg. Laut den Ditib-Vertretern sei die Veranstaltung vom inzwischen zurückgetretenen Elternbeauftragten verantwortet worden. Die entsprechenden Aufnahmen waren zunächst dem CDU-Kreisvorsitzenden Tim Ostermann zugespielt worden. „Ich finde es hochproblematisch, daß Kinder instrumentalisiert werden.“ Das widerspreche jedem Versuch der Integration und sei ein „typisches Zeichen für eine Parallelgesellschaft“, kritisierte der frühere Bundestagsabgeordnete. Das nord-rhein-westfälische Familien- und Integrationsministerium schloß unterdessen die Möglichkeit einer Kindeswohlgefährdung nicht aus. Der Ditib-Bundesverband ging auf Distanz zur Herforder Moschee: Man lehne die „Instrumentalisierung von Kindern für Gewaltverherrlichung jeder Art ab“. (ls, vo)

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