© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/18 / 20. April 2018

Wirtschaft neu organisieren: Grüne Ökonomie ohne Diktatur, aber nicht ohne Zwang
Weltrettung ist machbar
(hg)

Die neben Jürgen Habermas zweite philosophische Weltmacht, der Kanadier Charles Taylor, der im letzten Jahr für ein paar Wochen am Potsdamer Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung lehrte, ist überzeugt, daß die Menschheit die „gewaltigen Herausforderungen des Klimawandels“ meistern werde. Vorausgesetzt, es gelinge, „unsere Beziehung zum Planeten komplett neu zu denken“. Ein radikaler Wandel, für den es vielleicht einer „wirklich großen, spürbaren Katastrophe“ bedürfe, „sollen die Menschen aufwachen“. Und wenn die dann eintrete, so beruhigt der 87jährige Emeritus der Montrealer McGill University, führe der Weg nicht „schnurstracks“ in die Ökodiktatur, um strengere Regeln für Umweltschutz und Nachhaltigkeit politisch durchzusetzen. Aber „ganz ohne Zwang“ lasse sich der „Bruch mit der traditionellen Denkart“ nicht ins Werk setzen. Dafür sei es „absolut notwendig“, dekretiert der linksliberale Ideologe des Multikulturalismus, „unsere Wirtschaften neu zu organisieren“ (Kulturaustausch, 1/2018). Diese Umstellung auf „grüne Ökonomie“ werde „unglaublich viele Arbeitsplätze vernichten“. Aber sofern man durch „Sozialarbeit auf lokaler Ebene“ verhindere, daß die „Abgehängten“ „Populisten“ wie Trump wählen, ließe sich der Fahrplan, den der „weiße, alte Mann“ Taylor zur Weltrettung vorlegt, pünktlich einhalten. 


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