© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/18 / 27. April 2018

Meldungen

Kuba: Díaz-Canel wird Nachfolger von Castro

HAVANNA. Das Parlament in Havanna hat den bisherigen Vizepräsidenten Miguel Díaz-Canel zum neuen Präsidenten von Kuba gewählt. Damit wird der Staatschef der sozialistischen Karibikinsel erstmals seit fast 60 Jahren nicht mehr Castro heißen. Große Veränderungen sind jedoch kaum zu erwarten. Díaz-Canel gilt seit längerem als rechte Hand des bisherigen Präsidenten Raul Castro. „Die kubanischen Präsidenten werden stets die Revolution verteidigen. Vor allem brauchen wir Kontinuität“, hatte der 57jährige kürzlich verkündet. Unter Raul Castro hatte eine zögerliche Öffnung von Kubas Wirtschaft eingesetzt. Die Kubaner dürfen mittlerweile kleine Unternehmen betreiben und mit Immobilien handeln. Allerdings gibt es noch immer keine Meinungs- und Pressefreiheit, politische Bewegungen neben der Kommunistischen Partei (KP) sind nicht zugelassen. Der 86jährige Castro will derweil bis 2021 Vorsitzender der KP bleiben. (ha)





Niederlande: Trotz Bleiberecht arbeitslos 

AMSTERDAM. Rund 89 Prozent der Asylbewerber, denen 2014 in den Niederlanden ein Bleiberecht gewährt wurde, haben weiterhin keinen Arbeitsplatz. Nur etwa elf Prozent besäßen eine Festanstellung, teilte die niederländische Statistikbehörde CBS auf Nachfrage der Tageszeitung De Telegraaf mit. „Viele Einwanderer haben keine anständige Ausbildung“, sagte der Migrationsforscher Jan van de Beek dem Blatt. Gleichzeitig seien Geringverdienerjobs aus Sicht der Einwanderer unattraktiv, da die staatlichen Transferleistungen oftmals ähnliche Einkünfte bringen würden. (ha)





Österreich: Imam wegen Propaganda suspendiert 

Wien. Nachdem auch in einer Wiener Moschee der türkischen Kultusgemeinde ATIB Bilder von einer militaristischen Propaganda-Aufführung aufgetaucht sind, ist der dortige Imam suspendiert worden. „Dieser Vorfall ist ein Skandal und nicht mit der Linie der Glaubensgemeinschaft vereinbar“, teilte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Ibrahim Olgun, mit. Zudem kündigte er interne Ermittlungen zu den Vorfällen und eine Sitzung des Obersten Rats an. Ein Gespräch mit dem Kultusamt habe bereits stattgefunden. „Der Imam hatte Mitverantwortung“, begründete Olgun die Konsequenzen. Eine Instrumentalisierung von Kindern sei nicht mit den Werten der IGGÖ vereinbar. In den vergangenen Tagen waren auch in Österreich Bilder in den sozialen Medien aufgetaucht, die zeigten, wie Kinder in Militäruniformen und Kopftuch mit türkischen Fahnen eine Schlacht des Ersten Weltkriegs nachspielten. Die Kinder posierten auch als mit der türkischen Flagge bedeckte „Märtyrer“. (ha)