© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/18 / 27. April 2018

Meldungen

Dank mehr Kindergarten durchsetzungsfähiger?

BERLIN. Die von der Politik forcierte frühkindliche Fremdbetreuung dient der Wirtschaft. Nichtkognitive Fähigkeiten wie Motivation oder „Biß“ seien „wichtige Einflußgrößen für die Bildungsabschlüsse“ und „für das spätere Erwerbseinkommen oder das Risiko, arbeitslos zu werden“, erklärte Frauke Peter vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 15/18). Jugendliche, die ab dem dritten Geburtstag, eine Kita besuchten, seien „in der neunten Klasse kommunikativer und durchsetzungsfähiger“ sowie „gewissenhafter und pflichtbewußter“. 94 Prozent der Dreijährigen gingen inzwischen in eine Kita. In den neunziger Jahren seien es in Westdeutschland nur 30 Prozent gewesen. Nun sollten mehr Kita-Angebote für Ein- bis Dreijährige folgen, „weil positive längerfristige Effekte eines frühen Kita-Besuchs auch für unter Dreijährige naheliegen“, so Peter. (fis)

 www.diw.de





Der Golf-Strom wieder einmal vor dem Kollaps?

KIEL. Klimaschützer warnen vor einem „Kollaps“ des Golfstroms. Wissenschaftlich gesichert sei bislang, so resümiert die Geophysikerin Ute Kehse den Forschungsstand (Bild der Wissenschaft, 4/18), daß die Zirkulation im Atlantik, „Europas Fernheizung“, einer der größten Unsicherheitsfaktoren in derzeitigen Klimaprognosen ist. Ferner lasse sich zwischen 1930 und 1990 sowie, nach kurzer Normalisierung, seit 2005 eine Abschwächung der Zirkulation zwischen Nord- und Südatlantik empirisch nachweisen. Ob das Golfstrom-System auf dem „Weg zum Niedergang“ sei und bald den „Kipp-Punkt“ erreiche und zum Stillstand komme, werden die von Kieler Geomar-Ozeanographen im Atlantik ausgebrachten Sensoren erst in Jahrzehnten verraten. Falls ja, fielen die Winter im nordatlantischen Raum um bis zu sieben Grad Celsius kälter aus. Die globale Erwärmung würde dies aber nicht bremsen. (ck)

 wissenschaft.de/allgemein/ute-kehse





Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdgesetz?

BERLIN. Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert in einem aktuellen Positionspapier zeitnah die Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdgesetz. Die Zeit dränge: „Im Herbst 2017 haben Wölfe erstmals in Deutschland Deichschafe tödlich verletzt. Schafe sind unersetzlich für die Instandhaltung von Hochwasserschutzanlagen“, so der DJV. Sogar ausgewachsene Rinder hätten Wölfe im vergangenen Jahr vermehrt getötet. Der jährliche Zuwachs der Wolfspopulation liege in Deutschland bei über 30 Prozent. Mit einem weiter exponentiell wachsenden Wolfsbestand ist zu rechnen. Der DJV schätzt den derzeitigen Bestand auf etwa 800 Tiere. (fis)

 www.jagdverband.de





Erkenntnis

„Acrylamid – enthalten in Pommes frites, Chips oder Backwaren – ist in den Dosen, in denen gerade junge Leute das zu sich nehmen, höchstwahrscheinlich krebserregend.“

Peter Liese, Arzt und CDU-Europaabgeordneter, über die neue Acrylamid-Richtlinie der EU