© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/18 / 04. Mai 2018

Meldungen

Daniel Kehlmann erhält Hölderlin-Preis

BAD HOMBuRG. Der Schriftsteller Daniel Kehlmann (43) erhält in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. „Seine Texte verfolgten eine komplexe literarische Poetik und haben dennoch Qualitäten, die von einem großen Publikum geschätzt werden“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Kehlmann habe zuletzt mit seinem Bestseller „Tyll“ (Rowohlt) über den legendären Gaukler Eulenspiegel nicht nur „eine epische Studie über Religion, Aberglauben, Machtpolitik und Krieg“ geliefert, urteilte die Jury. Er habe zugleich einen „abgründig komischen Künstlerroman, ein sprachmächtiges, ernstes und leichtfüßiges Meisterwerk“ geschaffen. Die Auszeichnung wird ihm am 10. Juni in Bad Homburg überreicht. (tha)





Joseph-Breitbach-Preis geht an Arno Geiger

MAINZ. Für sein literarisches Gesamtwerk bekommt der österreichische Schriftsteller Arno Geiger (49) den Joseph-Breitbach-Preis 2018. Zu seinem jüngsten Roman „Unter der Drachenwand“ (Hanser) urteilte die Jury, Geigers „Meisterschaft der Anverwandlung“ habe in dieser „seismographischen Nachzeichnung der letzten Phase des Dritten Reiches und seiner Selbstzerstörung einen neuen Höhepunkt erreicht“.  Die Auszeichnung erinnert an den 1980 verstorbenen Schriftsteller Joseph Breitbach und ist mit 50.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet am 28. September im Theater Koblenz statt. (tha)

 www.joseph-breitbach.de

 www.adwmainz.de





Ruth Geede mit 102 Jahren verstorben

HAMBURG. Die Journalistin und Buchautorin Ruth Geede (JF 7/16), die „Mutter der Ostpreußischen Familie“, ist – wie erst jetzt bekannt wurde – bereits am 17. April im Alter von 102 Jahren verstorben. Die gebürtige Königsbergerin – von der Dichterin Agnes Miegel, ihrem Vorbild, zum Schreiben ermuntert – arbeitete nach ihrer Flucht aus Ostpreußen zunächst als Bibliothekarin und volontierte dann bei der Lüneburger Landeszeitung, für die sie bis 1995 tätig war. Anfang der fünfziger Jahre wurde sie zudem Mitarbeiterin der ersten Stunde des Ostpreußenblatts, später Preußische Allgemeine Zeitung. Dort leitete sie seit 1979 fast vierzig Jahre lang die wöchentliche Rubrik „Ostpreußische Familie“. Daneben verfaßte sie zahlreiche Hörspiele für den Rundfunk und Bühnenstücke, und sie schrieb rund fünfzig, zum Teil mundartliche Bücher, darunter Märchen, Kochbücher, Reiseführer, Kindergeschichten. Für ihre Verdienste um Ostpreußen wurde Ruth Geede mit dem Kulturpreis für Publizistik und dem Preußenschild der Landsmannschaft Ostpreußen ausgezeichnet. (tha)