© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/18 / 04. Mai 2018

Meldungen

Verzicht auf Arndts Name wird nochmal überprüft

BERLIN. Das Schweriner Kultusministerium hat mit der Prüfung des umstrittenen Beschlusses des Greifswalder Uni-Senats begonnen, auf den Namenspatron Ernst Moritz Arndt (1769–1860) zu verzichten. Dem Ministerium liegen zudem vier Beschwerden und eine Petition zu diesem krassen Fall der Traditionsentsorgung vor. Inhaltlich wolle man sich mit dem Beschluß mit Rücksicht auf die Autonomie der Universität nicht auseinandersetzen. Man beschränke sich darauf, sein rechtmäßiges Zustandekommen und seine Vereinbarkeit mit dem Landeshochschulgesetz zu überprüfen (Forschung & Lehre, 3/2018). Der Senat hatte sich im Januar 2018 mit 27 gegen acht Stimmen dafür entschieden, den Namen des publizistischen Vorkämpfers für die Freiheit und Einheit Deutschlands, den die Universität seit 1933 trägt, abzulegen. Zu den Beschwerdeführern zählt der Wirtschaftsprofessor Manfred Matschke, der die Rechtsgrundlage des Beschlusses für nicht ordnungsgemäß zustande gekommen hält. Ein Termin für den Abschluß der Überprüfung steht noch nicht fest. (wm)

 www.forschung-und-lehre.de





Rügener Wikinger-Schatz offenbart Christenbezug

HEIDELBERG. Nachdem die beiden Hobbyforscher René Schön und Luca Malaschnitschenko bei Schaprode an der Westküste von Rügen auf einen Silberschatz aus dem späten 10. Jahrhundert gestoßen waren, wurde dieser Anfang April durch Experten des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern unter Michael Schirren geborgen. Dabei fanden sich auch 600 Münzen, von denen reichlich einhundert aus der Zeit des ersten Dänenkönigs Harald I. „Blauzahn“ Gormsson (um 910–987) stammen. Die sogenannten Kreuzbrakteate zeugen davon, daß der Wikinger-Herrscher bei der Gründung seines Reiches explizit auf das Christentum setzte (Online-Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft vom 17. April 2018). Weil sein Sohn und Nachfolger Sven I. „Gabelbart“ dann aber wieder die alten heidnischen Götter verehrte, ließ er diese Münzen wahrscheinlich einziehen und vernichten. Auf jeden Fall sind davon nicht mehr viele erhalten geblieben, was den Fund von Schaprode besonders wertvoll macht. (ts)

 www.spektrum.de/news





Erste Sätze

Die Entwicklung des jungen Marx findet mit dem Entwurf des Manifestes der Kommunistischen Partei einen klar erkennbaren Abschluß.

Heinrich Popitz: Der entfremdete Mensch, Darmstadt 1967.





Historisches Kalenderblatt

4. April 1493: Papst Alexander VI. legt in der Bulle Inter caetera die Demarkationslinie zwischen Spanien und Portugal bei der europäischen Expansion in der Neuen Welt fest und begründet damit die bis heute gültige Sprachenwelt Lateinamerikas und Afrikas.