© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/18 / 04. Mai 2018

Meldungen

Hindernisse auf dem Weg zu neuer Mobilität

MÜNCHEN. Statt wie heute drei, werden 2050 sechs Milliarden Menschen in Städten leben. Weltweit breiten sich Metropolregionen und Megastädte aus, mit Folgen für den Individualverkehr, wie eine Übersicht des Ingenieurs Christian Rauch zeigt (Kultur und Technik, 2/18). Die Umstellung aufs Fahrrad wie in Kopenhagen (JF 34/16), wo dessen Verkehrsanteil bei einem Viertel liegt, stelle dafür keine Patentlösung dar. Je größer eine Stadt sei, desto weniger könne der Pkw- und Nahverkehr durch Radfahrer ersetzt werden. In eine Sackgasse führten die „autonomen“ Fahrzeuge: Die Straßen würden so noch voller, warnt der Verkehrsplaner Gebhard Wulfhorst (TU München). Fahrerlose U-Bahnen wie in Nürnberg, London, Barcelona oder Budapest hingegen steigerten die Transportkapazitäten aufgrund schnellerer Zugfolgen um bis 50 Prozent. Auch Energie könne durch die automatische Steuerung gespart werden. (rs)

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Industrieagrarsektor ohne ökologische Alternativen?

LÜNEBURG. Die Niederlande sind mit 411 Einwohnern pro Quadratkilometer der dichtbesiedeltste Flächenstaat Europas. Für eine extensive Agrarwirtschaft fehlt die Fläche, Kunstdünger und Pestizideinsatz scheinen unverzichtbar. Vom ökologischen Landbau ist die holländische Agrarwirtschaft daher weiter entfernt als ihre europäischen Nachbarn. Die dominierende Ausrichtung auf Export und Maximierung der Produktionseffizienz hat für den Lüneburger Geographieprofessor Peter Pez den gesamten Agrarsektor mental derart geprägt, daß fast alle Akteure weiterhin nach der berüchtigten Tonnenideologie des „Wachse oder weiche“ handelten. Da ein „Downsizing“ Richtung ökologischer Anbau nicht in Sicht sei, stehe sogar das Überleben der wenigen ökologischen Betriebe in Frage (Geographische Rundschau, 3/18). (ft)

 leuphana.de/universitaet/personen





Klima: Weltrettung auch ohne die USA möglich?

BERLIN. Die Kündigung des Pariser Klimavertrags durch Donald Trump stellt eine „große Herausforderung“ dar. Auch ohne die USA, so hofft Manuela Mattheß von der Friedrich-Ebert-Stiftung, könne die Weltrettung noch gelingen – auch wenn die EU und China die in sie gesetzten Erwartungen derzeit kaum erfüllen. Es gebe aber neben der offiziellen, mit „Vollgas in die fossile Vergangenheit“ steuernde, auch eine „inoffizielle“ Klimapolitik der US-Zivilgesellschaft. Inzwischen unterstützen neun Bundesstaaten, 252 Städte und Landkreise, 1.780 Unternehmen und Investoren, 339 Hochschulen und 213 Glaubensgemeinschaften die Initiative „We Are Still In“, die am Pariser Abkommen festhalten will (Vereinte Nationen, 1/18). (ck)

 www.wearestillin.com





Erkenntnis

„Wir Deutschen sind zu ängstlich. Beim autonomen Fahren ist es wie bei der Drohne: Die statistische Chance, daß eine auf mein Autodach fällt, ist doch viel kleiner, als daß ich mit einem Zustellfahrzeug zusammenstoße.“

Frank Appel, Chemiker, Neurobiologe und Chef der Deutschen Post AG