© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/18 / 04. Mai 2018

Leserbriefe

Zu: „Die Hegemonie kippt“ von Karlheinz Weißmann, JF 17/18

In Deutschland bewegt sich was

Ich stimme Weißmanns These voll zu, nach der die links-grüne Hegemonie sich ihrem Ende zuneige und durch den Realitätsschock der massenhaften Einwanderung „entzaubert“ werde. Es bewegt sich was in Deutschland: Weit über 100.000 Unterzeichner der „Erklärung 2018“ gegen die fatale Migrationspolitik von Angela Merkel, der große Erfolg der Bestseller von Thorsten Schulte („Kontrollverlust“), von Henkel und Starbatty („Deutschland gehört auf die Couch“) oder auch von Petra Paulsen („Deutschland außer Rand und Band“) und der unaufhaltsame Niedergang der SPD zeigen deutlich, daß sich ein Umbruch Bahn bricht. Die Menschen suchen wieder nach neuer Orientierung und Identität. Sie sind nicht mehr bereit, stillschweigend dem Niedergang Deutschlands, der geistig-moralischen Verrottung und dem Verfall unserer Schulen, Straßen und Brücken, dem Verlust von Sicherheit und der Entwicklung von Parallelgesellschaften einfach so zuzusehen. Sie sind Hoffnungszeichen des Aufwachens!

Bernd Vogel, Loxstedt




Vorentscheidende 0,01 Prozent

In der BRD bestimmen schätzungsweise einige wenige hundert links-grüne mediale Fundamentalisten, was der (inhaltlich geneigte Rest) täglich abschreibend absondert. Hiervon lassen sich – leider – wiederum Tausende der wichtigsten Politiker vor sich hertreiben! Fazit: Entgegen gefühlten 95 Prozent des Wollens und Willens des deutschen Volkes bestimmen circa 0,01 Prozent, was hierzulande abgeht! So geht „Demokratie“ 2018 in Deutschland.

Dr. med. Jörg Mutschler, Naila






Zu: „Aufgeschnappt / Besondere Behandlung“ von Matthias Bäkermann, JF 17/18

Digitales Hochmittelalter

Erneut zeigt sich die Ungeduld gepaart mit Angriffslust bei einer türkischen Patientenfamilie. Obwohl von „Patienten“ (also Duldsamen) ein gewisses Maß an Rücksicht erwartet werden darf, wurde aggressiv auf die Tatsache des Notstands in der Zimmerbelegung agiert. Daß auch ein Oberarzt nach „massiver“ Beschimpfung einer Kollegin menschlich reagiert, ist vollkommen normal. Es ist zudem abwegig, sich an zwei älteren und sicherlich sehr ruhigen Mitpatienten und Zimmergenossen zu stören. Hier wäre „Respekt und Toleranz“ angemessen gewesen. 

Es ist auch sehr merkwürdig, wie in der Online-Zeitung Daily Sabah 18jährige noch als „Kinder“ bezeichnet werden, wo doch im selben Land 12- bis 14jährige bereits die Ehe eingehen. Es ist surreal, wie hier Digitalität und Hochmittelalter Hand in Hand gehen.

Uwe Merkel, Mannheim






Zu: „Ein Angriff, der keiner war“ von Thomas Fasbender, JF 17/18

Skrupellose Giftgasplanung 

Erlauben Sie zu Ihrem Beitrag eine kleine Korrektur: Fasbender schreibt: „Man darf nicht vergessen, daß im Zweiten Weltkrieg nur Japan im Fernen Osten Giftgas eingesetzt hat – in Europa saß die Erinnerung an den Gaskrieg noch so tief, daß keine der Parteien ihre Bestände einsetzte.“ 

Das trifft lediglich für Deutschland zu. Adolf Hitler war als Soldat im Ersten Weltkrieg durch britisches Giftgas schwer verwundet worden. Er verbrachte zeitweise erblindet ein halbes Jahr im Lazarett. Churchill und Roosevelt hatten solche Skrupel nicht. Gegen Kriegsende planten die Amerikaner, „in einer 15-Tage-Operation 30 deutsche Großstädte mit Senfgas oder Phosgen (zu) bombardieren und so den Zweiten Weltkrieg mit einem Schlag (zu) beenden. 5,6 Millionen Tote waren einkalkuliert.“ (Der Spiegel, Nr. 43/1988; ebd. weitere Quellen). 

Daß dieser Plan nicht durchgeführt wurde, ist wohl nur einem glücklichen Zufall zu verdanken: Am 2. Dezember 1943 bombardierten deutsche Flugzeuge den von den Amerikanern genutzten italienischen Hafen von Bari. Dabei wurde unter anderem das Liberty-Schiff „John Harvey“ getroffen. Das hatte 2.000 Senfgas-Bomben des Typs M47 geladen, die explodierten und das Gas freisetzten. Dabei sollen mehr als 1.000 amerikanische Soldaten und italienische Zivilisten ums Leben gekommen sein. Die Amerikaner vertuschten das Ereignis. In Deutschland wurde es überhaupt nicht bekannt. Nach dem Krieg lautete die offizielle amerikanische Sprachregelung, daß das Giftgas nur „nach dem Ersteinsatz von Gas durch die Achsenmächte“ (Der Spiegel, a.a.O.) eingesetzt werden sollte.

Dr. Achim Günther, Berlin






Zur Meldung: „Malema: ‘Keiner will Weiße vertreiben’“, JF 17/18

Nie wieder Südafrika-Urlaub

Die Worte dieses Mannes sind das Papier nicht wert, auf dem sie zu lesen sind. Es braucht nicht viel, um im Internet den wahren Malema und seine Parteigenossen zu erleben. Und das sowie die grausamen Berichte aus Südafrika zu Überfällen und Tötungen von vor allem weißen Farmern und ihren Familien läßt einem das Blut gefrieren. Ich glaube auch nicht, daß die Hetze gegen Weiße und Nicht-Schwarze sowie die angedrohte entschädigungslose Enteignung von Farmern (was ist eigentlich mit den schwerreichen Industriellen?) anders enden wird als im ehemals reichen Simbabwe. 

Für mich und meinen Mann wird es keinen Südafrika-Urlaub mehr geben. Waren aus diesem Land sind ein No-Go. Keinen Cent für diese grausamen, korrupten und rassistischen Politiker!

Evelyn Grüning, Selm






Zu: „Ein Tag der Schande“ von Bruno Bandulet, JF 17/18

Enteignung durch Druckerpresse

„Versprochen, gebrochen“ – dieses Motto, das Bruno Bandulet dem Deutschen Bundestag attestiert, durchzieht leider die gesamte Geschichte der Euro-Einführung. Die deutsche Bevölkerung, die man wohlweislich von jeder Abstimmung fernhielt, wurde belogen und betrogen. „Wir führen unsere D-Mark in Europa ein“, tönte Bundesfinanzminister Waigel damals euphorisch im Bayernkurier, „wir zwingen Europa und uns selbst zu strengster Disziplin im Umgang mit dem Geld unserer Steuerzahler.“ Und wo stehen wir heute nach diesen blumigen Versprechungen vor 20 Jahren? Verschuldung auf Rekordniveau, Stabilitätspakt und Haftungsausschluß mausetot, Griechenland am Dauertropf, Enteignung der deutschen Sparer mit Null-Zinspolitik, die EZB zur Druckerpresse für die Südstaatenrettung verkommen ... Fehlen nur noch Banken-, Sozial- und Haftungsunion für Spareinlagen – dann ist der Ausverkauf Deutschlands perfekt. Unser Parlament ist nicht nur opportunistisch und feige, wie Bandulet schreibt, es ist offenbar völlig verantwortungslos, wenn es um die Interessen unseres Landes geht. Im übrigen macht Merkels berühmter Satz „Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“ nur noch umgekehrt einen Sinn: Europa wird scheitern, wenn der Euro bleibt.

Dr. Ursula Schneider, Bendorf






Zu: „Ein ganzes Bündel an Ungereimtheiten“ von Martina Meckelein, JF 17/18

Anfangsverdacht nicht obsolet

Immer noch ist rätselhaft, wer die angeblich „untergetauchte“ Frau Zschäpe in Zwickau umgehend über den Tod ihrer Freunde in Eisenach unterrichtet hat. Daß die dem NSU angehängten Morde einen politischen Hintergrund haben müssen (PKK? Graue Wölfe? Geheimdienst?) ist keineswegs ausgemacht. Der Anfangsverdacht „Türkenmafia“ ist keineswegs ausgeräumt, was allerdings angesichts der von höchsten Stellen vorgenommenen Vorverurteilungen bedeutungslos ist.

Eberhard Koenig, Baiern






Zu: „In der Literatur aufbewahrt“ von Thorsten Hinz, JF 17/18

Einfühlsam und brillant

Herzlichen Dank für seinen einfühlsamen und brillant formulierten Beitrag über Giuseppe Tomasi di Lampedusa und den Wiederaufbau des Palastes der Familie in Palermo! Ich bezweifle, daß im Feuilleton einer anderen deutschsprachigen Zeitung ein vergleichbarer Beitrag über diesen Vorgang veröffentlicht wurde – ich habe jedenfalls nichts dergleichen gefunden! Die wahre und zeitüberdauernde Erinnerung bewahrt freilich, wie Thorsten Hinz weiß, das literarische Werk. Das wiedererrichtete Palais, „schöner als alles, was sonst an dieser Stelle stehen könnte“, stellt aber ein greifbares Symbol dar. Wäre eine vergleichbare Rekonstruktion in Deutschland ohne eine jahrzehntelange verbissene ideologische Diskussion möglich gewesen? Die Frage muß leider verneint werden.

Georg Schirmers, Köln






Zu: „Eine alternativlose Heimatvertreibung“ von Christoph Keller, JF 17/18

Braunkohle – warum aussteigen?

Unsere Grünen wollen durch Ausstieg aus der Braunkohle die Welt retten. Wenn wir in unserem Land eine Energiequelle haben, sollen wir sie doch auch nutzen. Wir können uns doch nicht nur von Import und Wackelstrom abhängig machen. Die modernen Kraftwerke arbeiten weitgehend feinstaubfrei. Und die Narben der Förderung werden großzügig als Freizeiteinrichtungen hinterlassen. 

Wer sicheren CO2-freien Strom will, kann doch die Atommeiler weiter laufen lassen, sie sind nun mal da. Dieses Schielen unserer Kanzlerin auf eine schwarz-grüne Koalition hat uns schon genug gekostet. Vorzeitiges Abschalten der Atommeiler kostete die Betreiber Kapitalverluste von sechs bis acht Milliarden Euro. Dann die Dieselhysterie, unsere Regierung griff nicht ein und so verloren die Dieselfahrer weitere Milliarden. Und nun soll die Braunkohle nicht  mehr genutzt werden. Die Kraftwerke und Fördergeräte von Milliardenwert sollen verrosten. Wo soll das enden?

Alfred Hajek, Dresden






Zu: „Kita, Koffer, Coming-out“ von Christian Vollradt, JF 16/18

Nur für Schwachsinnige

Für besonders wichtig halten die Initiatoren des Aktionsplans den Weg in die Kitas also vor allem, „wenn bedacht wird, daß Kinder, die sich im Alter von 3 bis 6 Jahren womöglich noch nicht für Fragen rund um Sexualität und sexuelle Orientierung interessieren, sich später als Heranwachsende gleichgeschlechtlich orientieren können.“ Dadurch könnte ihnen ein „späteres Coming-out“ leichter fallen, „wenn sie sich schon vom Besuch der Kindertageseinrichtung an willkommen gefühlt haben“. Aha, die Kinder interessieren sich zwar verständlicherweise noch nicht für eine sexuelle Orientierung, aber sie haben sich willkommen gefühlt wegen etwas, das sie selbst noch gar nicht kannten, weder beurteilen noch altersbedingt wissen wollten. Sehr einleuchtend – aber nur für Genderanhänger.

Armin Steinmeier, Neuried






Zur Meldung: „Menschenrechtler kritisiert Marx-Statue“, JF 16/18

Verdammtes Riesendenkmal

Wahrlich, mit der großen Beglückung von Trier durch ein Riesendenkmal für Karl Marx will es nicht so recht klappen. Die Kritik an ihm ist nun mal berechtigt, war er doch Antisemit, Slawenverächter, jemand, der für seine Familie nicht zu sorgen verstand, der seine Frau und Töchter ausgesprochen schlecht behandelte, der im Bekanntenkreis als Grobian galt, der vom Arbeiterkehricht sprach, mit Bakunin (nach welchem die Lust der Zerstörung eine schaffende Lust sei) den Teufel als ersten Befreier der Menschheit lobte, einer der Diktatur und Gewaltanwendung begrüßte, der kurz vor seinem Tode ausdrücklich bekannte: „Ich weiß, ich bin verdammt.“ 

Nach seinem Tod entfaltete er dennoch höchst erfolgreich tiefgreifendste Wirkungen, die wir alle über Jahrzehnte wohl leider weithin eher mit entsetzten Augen erfahren mußten und zum Teil auch noch erfahren – das nicht allein in Nordkorea. Was die Erfolgsperspektive bei Marx war, hat er selbst in einem Gedicht ausformuliert: „Einen Thron will ich auferbauen, / kalt und riesig soll sein Gipfel sein. / Bollwerk sei ihm übermenschlich Grauen, / und sein Marschall sei die düst’re Pein“

Sein weiterhin nachwirkender Erfolg schließt bei uns in Trier jetzt die Errichtung eines Riesendenkmals für diesen Herrn ein. Es gilt wohl auch hier, daß das erste Opfer einer jeden Unwahrheit immer der Verstand ist. Selbst aus den Reihen der Politik will man zu diesem Ereignis der Einweihung herbeiströmen.  Haltlos ist bei uns eben nicht nur die Merkelsche Politik.

Dankwart Mallmann, Trier






Zu: „Machtstützendes Potential der Religion“ von Felix Dirsch, JF 16/18

Hinweis auf Lauster vermißt

Ein interessanter Artikel über ein hochinteressantes Thema. Allerdings habe ich einen Hinweis auf ein tiefschürfendes Werk vermißt, nämlich das Buch „Die Verzauberung der Welt“ von Jörg Lauster. Lauster ist Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie in Marburg. Er verdeutlicht, daß das Christentum ein Weltgefühl vermittelt, das man als ein Aufleuchten göttlicher Gegenwart in der Welt verstehen kann und das eine kontinuierliche Verzauberung der Welt bewirkt. Und diese Verzauberung endet nach Lauster in der Moderne nicht, sondern nimmt nur neue Formen an.

Konrad Hopf, Lindenberg/Allgäu






Zu: „JF intern / Stein goes Europe“, JF 15/18

Verborgenes Wissen hebend

Hinter der Dialogkunst des Sokrates, seiner „Maieutik“ (Hebammenkunst), steht Platons Lehre von „Wiedererinnerung“ (Anamnesis): Wir Menschen wissen unbewußt schon die Wahrheit. Sie muß nur „gehoben“ („geholt“) werden.Ähnliches passiert mir mit der JUNGEN FREIHEIT. Die Artikel darin aus verschiedenen Lebensbereichen „heben“ mein verborgenes Wissen um Politik, Kultur und Wissenschaft. Meine Gehirnströme im „Glücksareal“ müßten mal beim Lesen gemessen werden.

Dieter Rakete, Hamburg