© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/18 / 11. Mai 2018

Lesereinspruch

Falsches Bildnis

Zu: „Eine alternativlose Heimatvertreibung“ von Christoph Keller (JF 17/18)

Das zu Ihrem Beitrag abgebildete Foto paßt eher zu Bildern aus Entwicklungsländern, die zum Beispiel Rohstoffe wie Lithium für unsere E-Mobilität abbauen und dann Mondlandschaften hinterlassen. Es fehlt ein Bild in der Gegenüberstellung des rheinischen Braunkohlebergbaus „vorher/nachher“, nämlich nach der anerkennenswerten aufwendigen Rekultivierung beziehungsweise Aufforstung von Abbaugebieten, die inzwischen als Ackerbaufläche, Wald und Naherholungsgebiet zur Verfügung stehen. Ansonsten bleibt der Eindruck, daß hier ausgerechnet in der JF durch ein enges, grün-rot lackiertes Rohr geschaut wird.

Es sei auch darauf verwiesen, daß nicht nur „Heimatverlust“ durch die Verspargelung der Landschaft entsteht, sondern auch durch allgemein kaum registrierte exzessive Vorgaben zur Energieeinsparung bei Gebäuden, was zunehmend dazu führt, daß die Bewohner ihr Haus verlassen müssen, da zum Teil einfache Reparaturarbeiten nicht mehr zulässig sind, sondern das gesamte Gebäude betreffende Bauarbeiten mit horrenden finanziellen Belastungen angeordnet werden.

Lutz Vogt, Herzogenrath