© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/18 / 11. Mai 2018

CD-Kritik: Riot V – Amor of Light
Durch die Adern
Thorsten Thaler

Als im Januar dieses Jahres die Hall of Heavy Metal History in Kalifornien – vergleichbar der bekannteren Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland, Ohio – mitteilte, sie habe neben anderen die Power-Metal-Band Riot V in ihre Ruhmesliste aufgenommen, stutzte der Genre-Liebhaber zunächst. Riot V? Die Truppe gibt es noch? Hatte die nicht längst das Zeitliche gesegnet? Anfang 2012 war mit dem Gitarristen Mark Reale das letzte bis dahin noch aktive Gründungsmitglied der Pioniere des US-Metals verstorben. Ihm zu Ehren setzten die verbliebenen Kollegen eine römische V hinter den Bandnamen, läuteten damit nach diversen Personalwechseln die fünfte Ära ihrer vierzigjährigen Geschichte ein und veröffentlichten 2014 das starke Album „Unleash the Fire“. Doch seither herrschte Funkstille, die Band geriet in Vergessenheit.

Nun aber hat sich das Quintett fulminant zurückgemeldet. Die zwölf neuen Titel plus einer 2018er-Version ihres vor dreißig Jahren erschienenen Klassikers „Thundersteel“ weisen keinen einzigen Aussetzer auf. Hochgeschwindigkeit, Doublebass, eingängige Melodien, Chorus, dazu die imposante Stimme von Sänger Todd Michael Hall – die Markenzeichen kommen hier voll zur Geltung. Wie heißt es in dem Stück „Angel’s Thunder, Devil’s Reign“ zwar klischeehaft, aber gleichwohl treffend? „Heavy Metal runs through my veins …“

Riot V Armor of Light Nuclear Blast, 2018  www.nuclearblast.de