© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/18 / 11. Mai 2018

Meldungen

Umweltbelastungen und die Tücken von E-Autos

WIEN. Drohende Dieselfahrverbote und die subventionierte Elektromobilität waren Themen auf dem „39. Internationalen Wiener Motorensymposium“. Der Verbrennungsmotor sei inzwischen „vom Enabler zum Verschmutzer“ mutiert, beklagte Maschinenbauprofessor Hans Peter Lenz, Ehrenvorsitzender des Kraftfahrzeugtechnikvereins ÖVK, in seinem Einführungsvortrag in der Wiener Hofburg. Der Motorenexperte Helmut List kritisierte die zu enge „Tank-to-Wheel“-Betrachtung, bei denen die E-Autos gut abschneiden, weil die Emissionen woanders entstehen. Besser sei eine „Lifecycle-Betrachtung“, in welche die Umweltbelastungen durch Produktion, Betrieb und Entsorgung von E-Autos mit in die Bilanz einfließen würden, so der Chef des Autozulieferers AVL List. Der Porsche-Vorstandschef Oliver Blume mußte auf Nachfrage zugeben, daß der vollelektrische Porsche Mission E zwar 600 PS habe, aber nur viermal von Null auf 200 hochbeschleunigen könne – danach werde auf ein Notsparprogramm umgeschaltet. (fis)

 wiener-motorensymposium.at





Diabetes: Sonderabgaben für gesüßte Getränke?

BERLIN. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sowie der Verbraucherverein Foodwatch haben in einem Offenen Brief an die Bundesregierung wirksame Maßnahmen gegen Fehlernährung gefordert. „Laut KiGSS-Studie gelten 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen von drei bis 17 Jahren als übergewichtig oder adipös“, heißt es darin. Die Zahl der Diabeteskranken werde auf 6,7 Millionen geschätzt. „Eine unausgewogene Ernährung, die häufig bereits im Kindesalter erlernt wird, ist einer der Gründe für diese besorgniserregende Entwicklung.“ Freiwillige Selbstverpflichtungen der Lebensmittelwirtschaft reichten nicht aus: „Bitte ziehen Sie Sonderabgaben/-steuern für gesüßte Getränke und Beschränkungen der an Kinder gerichteten Werbung für Lebensmittel mit einem unausgewogenen Nährstoffprofil in Betracht.“ (fis)

 www.foodwatch.org





Keine Stickoxidbelastung durch Binnenschiffahrt?

Koblenz. Die Binnenschifffahrt in Deutschland hat keinen flächendeckenden Einfluß auf die Stickstoffdioxid-Belastung in Innenstädten. Die direkt nachweisbaren Wirkungen dieser oft hohen Emissionen seien stark auf die Flußnähe beschränkt, heißt es in einer Studie der Bundesanstalt für Gewässerkunde. Die mittlere NO2-Zusatzbelastung nehme überproportional und schnell mit der Entfernung von der Fahrrinne ab. In einer Entfernung von 200 Metern vom Ufer des Mittel- und Niederrheins liege sie bereits unter fünf Mikrogramm pro Kubikmeter. (fis)

 www.bafg.de





Erkenntnis

„Die Statistiken zeigen: Die Wähler von Trump waren diejenigen, die Fox News verfolgen und kaum soziale Medien nutzen. Die Brexit-Befürworter waren in den sozialen Medien ebenfalls deutlich unterrepräsentiert.“

Lorena Jaume-Palasí, Politologin und Chefin von Algorithm Watch