Jütland: Germanisches Schlachtfeld entdeckt
AARHUS. Archäologen der Universität Aarhus haben in Jütland ein antikes Schlachtfeld unerwarteter Größe entdeckt. Die Funde von Alken Enge belegen historische Berichte über die Fähigkeit der nördlichen Germanen, größere militärische Einheiten zu organisieren und zu führen, schließen die dänischen Wissenschaftler um Mads Kähler Holst (Proceedings of the National Academy of Science vom 21. Mai). Die Forscher legten am Ausgrabungsort unweit des Mossø-Sees bei der Universitätsstadt 2.095 Knochen und Fragmente aus der Zeit um Christi Geburt frei. Auch sieben Speerspitzen, Teile von Schwertern und Schilden sowie eine vollständige Axt seien ausgegraben worden. Die Überreste stammen von mindestens 82 Kriegern im Alter von 20 bis 40 Jahren. Allerdings wurden nur 14 Schädel gefunden, zudem wiesen Knochen Schnitte auf, als seien Gliedmaßen postmortal vom Körper abgetrennt worden. Die Archäologen gehen daher von einem Totenritual aus, bei dem die Überreste der Verstorbenen mindestens ein halbes Jahr nach der Schlacht in einem seichten Gewässer versenkt wurden. (mp)
Besserer Klimaschutz mit Geschlechtergerechtigkeit
Bonn. Gleich fünf Autoren (Gotelind Alber, Diana Hummel, Ulrike Röhr, Meike Spitzner, Immanuel Stieß) weisen in der aktuellen Zeitschrift der Bundeszentrale für politische Bildung Aus Politik und Zeitgeschichte (21-23/2018) auf die Kausalität von menschengemachter Klimaerwärmung und Gender Mainstreaming hin. Mit der Klage einleitend, daß „viele Jahre lang Klimawandel und Klimapolitik geschlechtsneutral behandelt wurden“, versuchen die Beiträger nun krampfhaft, ihre Forderung von „Geschlechtergerechtigkeit für nationale Klimaschutzpolitik als ein verbindliches Ziel“ anhand einschlägiger Studien zu untermauern. Die Kontextualisierung zweier rot-grüner Lieblingsprojekte gelingt denn auch mit allerlei Nachweisen über die unterschiedlichen „CO2-Fußabdrücke“ der Geschlechter, deren wissenschaftliche Aussagen immer hart an der Grenze zwischen Binsenweisheit und sexistischem Klischee erscheinen (Männer fahren mehr Auto, Frauen sind umweltbewußter). Allerdings sei es notwendig, mahnen die Autoren an, „‘Gender’ mit anderen Variablen zu messen als mit dem biologischen Geschlecht“, um einer nachhaltigen Klimapolitik Beine zu machen. (bä)
Erste Sätze
Technik ist der blinde Fleck der Philosophie.
Norbert Bolz: Das Gestell, München 2012
Historisches Kalenderblatt
5. Juni 1968: Robert Kennedy, aussichtreicher US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten und Bruder des 1963 ermordeten US-Präsidenten, wird wegen seiner Wahlkampfaussagen zu Israel vom palästinensischen Extremisten Sirhan Sirhan in Los Angeles erschossen.