Die jahrelang in Österreich dafür zuständigen Sozialisten haben es nie gemacht. Die vor identischen Problemen stehende deutsche Regierung hat es nie gemacht. Die schwarz-blaue Regierung in Wien hat hingegen bald nach Amtsantritt gehandelt. Die Schließung von sieben salafistisch-arabischen Moscheen und der Hinauswurf zahlreicher aus Ankara – via Atib, dem in Österreich werkenden Gegenstück zu Ditib, – finanzierter Imame zeigt die Regierung des Sebastian Kurz als souverän und kraftvoll. Sie hat damit sowohl dem fundamentalistischen wie dem türkisch-nationalistischen Islam den Kampf angesagt. Sie hat allein damit so viele Pluspunkte bei den Wählern eingeheimst, daß ihre Mehrheit auf absehbare Zeit zementiert sein dürfte. 

Das Erstaunlichste: Außer dem militant drohenden türkischen Diktator Erdogan und ein paar der üblichen linksradikalen Kläffer in Österreichs öffentlich-rechtlichem Rundfunk ertönt keine ernsthafte Kritik daran. Selbst die Linksparteien stimmen Kurz schmallippig zu. Und Erdogan ist im Grund völlig ohnmächtig – angesichts der Krise der türkischen Währung kann er nicht gut die wenigen noch kommenden österreichischen Touristen zu belästigen beginnen.

Dr. Andreas Unterberger war 14 Jahre Chefredakteur der Presse und der Wiener Zeitung und betreibt den Blog www.andreas-unterberger.at.