© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/18 / 15. Juni 2018

Zitate

„Angela Merkel hat konservative Positionen aufgegeben, um sich an der Macht zu halten. Daß sie damit einen Teil der Bevölkerung nicht mehr in die Volkspartei CDU integriert, hat sie billigend in Kauf genommen. Sie wußte genau, was sie tut.“

Peter Kohl, Unternehmer und Sohn des verstorbenen früheren Kanzlers Helmut Kohl, im „Zeit Magazin“ vom 7. Juni 2018





„In Süddeutschland bekommt man ja keine Leute mehr für Ausbildungsplätze. Soll es also keine Schreiner, keine Spengler oder was auch immer mehr geben? Wir sind doch auf Einwanderung angewiesen. Wundersamerweise passen gerade die, die gekommen sind, in diese demographische Delle. Natürlich ist das keine gezielte Einwanderungspolitik, von der wir immer träumen. Wir haben Defizite, und die Neuankömmlinge auch. (…) Der Vergleich zwischen dem Polen und dem Syrer sagt nur, daß bei letzterem die Integrationsanstrengungen in der Summe größer sein müssen.“

Herfried Münkler, Politikprofessor an der Berliner Humboldt-Universität, in der „Welt“ vom 8. Juni 2018





„Es ist schon anrüchig, wie die Große Koalition derzeit in einem Eilverfahren einen üppigen Zuschlag zur staatlichen Parteienfinanzierung durchsetzen will. Nicht die absolute Höhe von 190 Millionen Euro Steuergeld im Jahr ist anrüchig, aber das Verfahren. (…) In der Wirtschaft wäre es undenkbar, daß ein Unternehmen sich einen schwindenden Marktanteil einfach durch eine höhere Staatssubvention ausgleichen läßt. Kein Wunder, daß die Verdrossenheit vieler Bürger über diese Politik wächst.“

Philip Plickert, Wirtschaftsredakteur, in der „FAZ“ vom 8. Juni 2018





„Ich bin fast immer auf der Seite der Flüchtlinge. Ich mache auch persönlich viel für sie. Aber die Rückführung von Susannas mutmaßlichem Vergewaltiger und Mörder nach Deutschland ist eine krasse Fehlentscheidung. Da ist nichts zu Ende gedacht. Der Mörder würde in der ‘Autonomen Region Kurdistan im Irak’ schneller und härter bestraft als in Deutschland. Das wäre in diesem Fall auch nicht falsch. In Deutschland bekommt er als 20jähriger möglicherweise nur 15 Jahre Gefängnis. Über die im Irak drohende Todesstrafe könnte man mit den befreundeten Kurden in Erbil sicher reden.“

Jürgen Todenhöfer, Publizist, auf Facebook am 9. Juni 2018





„Der linksliberale Zeit-Abonnent mit nachhaltigem Zweitwohnsitz in der Uckermark geht es ruhig an. Er liebt den Fußball, findet aber nicht, daß Deutschland immer gewinnen muß. Ästhetisch ist der französische Fußball sowieso überlegen. (…) Wenn dann aber Thomas Müller das Ding dem wieselflinken mexikanischen Torwart doch wieder durch die Beine schiebt, wird der Cremant de Loire aufgemacht. Das wird man ja noch dürfen, trotz der deutschen Geschichte. In diesem Moment hat der echte Fußballfan schon längst sein drittes oder viertes Hasseröder, Becks oder Warsteiner intus.“

Reinhard Mohr, Publizist, im Deutschlandfunk Kultur am 11. Juni 2018