© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/18 / 22. Juni 2018

Meldungen

Norwegen: Regierung will mehr US-Soldaten 

Oslo. Norwegen will die Anzahl der US-Soldaten im Land erhöhen und sie näher an der Grenze zu Rußland stationieren. Die Regierung in Oslo kündigte an, ihren Nato-Partner in Washington um eine Verdopplung der Truppenstärke auf 700 Mann zu bitten. Anfang 2017 waren 330 Soldaten des US-Marineinfanteriekorps im Westen Norwegens stationiert worden. Gleichzeitig soll die US-norwegische Militärkooperation von derzeit sechs Monaten auf fünf Jahre verlängert werden. „Die Verteidigung Norwegens hängt von der Unterstützung unserer Nato-Partner ab, wie es in den meisten Ländern der Allianz der Fall ist“, sagte der norwegische Verteidigungsminister Frank Bakke-Jensen (Konservative). Erst kürzlich hatten die neun Nato-Mitglieder Bulgarien, Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei und Ungarn das Verteidigungsbündnis gebeten, eine erhöhte Militärpräsenz in ihrer Region zu thematisieren. Die Bedrohung durch Rußland habe seit dem Ukraine-Konflikt weiter zugenommen. Rußland kritisierte die Pläne des nordatlantischen Bündnisses scharf. Dies würde die Sicherheit des ganzen Kontinents gefährden, sagte Außenstaatssekretär Alexander Gruschko laut der Nachrichtenagentur Interfax. Rußland werde das Vorhaben in der eigenen militärischen Planung berücksichtigen und Gegenmaßnahmen ergreifen, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten. (ha)





Belgien: Gericht entzieht die Staatsbürgerschaft 

Charleroi. Erstmals in der Geschichte Belgiens hat ein Richter einem Bürger die Staatsangehörigkeit entzogen. Angaben des Onlinedienstes flanderninfo.be zufolge wurde der 21jährige Angeklagte mit doppelter belgisch-serbischer Nationalität vom Strafgericht Charleroi (Hennegau) als Leiter einer terroristischen Vereinigung zu zehn Jahren Haft verurteilt. Angesichts der Schwere dieser Straftat könne der Mann nicht länger belgischer Staatsbürger sein, sagte der Richter zur Erklärung seiner Entscheidung. Der Mann wurde laut flanderninfo bereits 2016 festgenommen. Er hatte damals gemeinsam mit Mittätern versucht, Waffen über das sogenannte „dark web“ zu erwerben. Seine Befehle habe Suljemani direkt von IS-Kreisen in Syrien erhalten und zwar von Tarik Jadaoun aus dem ostbelgischen Verviers, der im Irak in einem IS-Terrorprozeß im Mai zum Tode verurteilt wurde. Jadaoun – Kampfname Abou Hamza al-Belgiki – habe dem Verurteilten Anleitungen zum Mord an einem Imam, zu einem Anschlag auf eine Diskothek in Belgien und zu einem Attentat während der Fußball-Europameisterschaft 2016 gegeben. Laut grenzecho.net hat Außenminister Didier Reynders angekündigt, die Bagdader Behörden darum zu bitten, das Urteil nicht zu vollstrecken. (ctw)