© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/18 / 22. Juni 2018

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Josef Kraus erhält Deutschen Sprachpreis

ESSEN. Der langjährige Präsident des Deutschen Lehrerverbandes,  Josef Kraus (68), erhält den Deutschen Sprachpreis 2018. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache im Stifterverband wird dem ehemaligen Gymnasiallehrer und Oberstudiendirektor a. D. am 28. September in Weimar verliehen. Kraus habe in zahlreichen Reden, Fernseh- und Rundfunkauftritten, Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen und in seinen „äußerst erfolgreichen“ Büchern die deutsche Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte „mit ihren großen Traditionsbrüchen und -verlusten mit umfassender Sachkenntnis schonungslos analysiert“, teilte die Stiftung mit. Er sei damit zu einem „vielbeachteten, oft gefürchteten Kritiker der für diese Politik Verantwortlichen“ geworden. Dabei habe Kraus’ Hauptaugenmerk immer auf dem Medium aller Bildung, der Sprache, gelegen. So kritisierte er bereits 1993 die Rechtschreibreform und forderte immer wieder eine Ausweitung des Deutschunterrichts zur Stärkung der sprachlichen und literarischen Bildung. 2005 gründete er mit dem Vorsitzenden des Vereins Deutsche Sprache, Walter Krämer, und dem Journalistenausbilder Wolf Schneider die „Aktion Lebendiges Deutsch“, die sich gegen die zunehmende Anglisierung des Deutschen richtet. Er wandte sich gegen den Bedeutungsverlust der deutschen Sprache in den Wissenschaften, gegen die sogenannte „Gendersprache“ und die „Einfache Sprache“. Josef Kraus leitete von 1995 bis 2015 als Oberstudiendirektor das Maximilian-von-Montgelas-Gymnasium im niederbayerischen Vilsbiburg. Von 1987 bis 2017 war er Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Als Publizist, der unter anderem auch für die JUNGE FREIHEIT schreibt, veröffentlichte er zuletzt die Bücher „Helikopter-Eltern. Schluß mit Förderwahn und Verwöhnung“ sowie „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt. Und was Eltern jetzt wissen müssen“. (tha)

 www.henning-kaufmann-stiftung.de





Mehr Sonderschüler an NRW-Schulen

DÜSSELDORF. Die Zahl der Schüler an allgemeinbildenden Schulen mit Bedarf an sonderpädagogischer Förderung war im Schuljahr 2017/18 mit 128.654 Kindern um 2,7 Prozent höher als im Schuljahr 2016/17. Wie das Statistikamt von Nordrhein-Westfalen mitteilt, ist die Zahl der Förderschüler an Regelschulen um 6,6 Prozent auf 54.277 Kinder angestiegen. An Förderschulen sei sie mit 74.377 Kinder hingegen annähernd gleichgeblieben. (fis)