© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/18 / 06. Juli 2018

Zitate

„Meiner Ansicht nach ist er unter den deutschen Führungspersönlichkeiten der letzten 200 Jahre eine der drei größten – zusammen mit Otto von Bismarck und Konrad Adenauer. Dabei ist die Art, wie er Deutschland mit friedlichen Mitteln und durch wirtschaftliches Vorbild geeint hat, dem im wesentlichen militärischen Wege Bismarcks bei weitem vorzuziehen. Kohl löste die ‘deutsche Frage’ friedlich, ohne daß ein Schuß abgefeuert worden war – eine riesige Leistung.“

Sir Christopher Mallaby, ehemaliger britischer Botschafter in Deutschland, im Magazin „Die Politische Meinung“, 6/2018





„Die Kirchen nehmen nicht wahr, daß hier, teilweise sogar mit ihrer Unterstützung, ein Islam Verbreitung findet, der die Einführung der Scharia will, also die religiöse Macht über die weltliche Macht stellen möchte. Und da finde ich, daß die Kirchen teilweise auf einem falschen Weg sind. Zum Beispiel wenn es um das Thema Kopftuch geht. Da sind sie sehr schnell bereit, das mit dem Kreuz zu vergleichen und für vermeintliche Religionsfreiheit einzutreten. Das enttäuscht mich sehr. Denn gerade die Kirchen sollten das doch theologisch besser wissen. Sie sollten doch sehr viel selbstbewußter sein und nicht zulassen, daß das Kreuz mit dem Kopftuch verglichen wird. Denn das eine ist das religiöse Symbol für die gesamte christliche Gemeinschaft, das andere ist eine Kleiderordnung für die Frau, welches ein sehr konservatives Rollenverständnis ausdrückt. Die Kleiderordnung ist letztlich ein bestimmtes politisches Bekenntnis.“

Seyran Ates, Imamin, im Interview mit dem sonntagsblatt.de am 27. Juni 2018





„Nachdem Ihr jahrelang daran gearbeitet habt, daß ‘Nazi’ ein Wort für leicht abweichende Meinungsvertreter geworden ist, arbeitet Ihr jetzt daran, daß ‘KZ’ ein Wort für die Einhaltung des Asylrechts wird. Pardon, aber was genau wollt Ihr von Euren Großeltern gelernt haben?“

Don Alphonso, „Welt“-Blogger, auf Twitter am 30. Juni 2018





„Sollte es wider meiner Hoffnung zur Trennung kommen, ist das eine Frage von Stunden, daß in Bayern CDU-Kreisverbände entständen. Ich werde häufig von Freunden von mir, die CSU-Mitglied in München oder am Starnberger See oder sonstwo sind, angerufen und gefragt: ‘Sollen wir losschlagen?’“

Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, im Deutschlandfunk am 1. Juli 2018 





„Wie die Kanzlerin einen Mann nach dem anderen dazu bringt, sich vor den Augen der Welt selbst zu zerlegen, ist grandios. Warum ist sie nicht längst eine Ikone des neuen Feminismus? Egal, was man von Merkels Politik hält – können wir bitte mal ganz kurz innehalten und die Frau abfeiern? Eigentlich seltsam, daß unsere Bundeskanzlerin, jenseits von Mädchen, Merkelraute, Mutti und so weiter, nicht schon längst Pop ist. Es gäbe genug Anlaß für junge Frauen, sich das Bild der Staatsfrau in ikonenhafter Fünffachvergrößerung übers Bett zu hängen.“

Hannah Lühmann, Feuilleton-Redakteurin, auf welt.de am 2. Juli 2018