© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/18 / 06. Juli 2018

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Naumburger Dom zum Weltkulturerbe erklärt

BERLIN. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (56) hat die Aufnahme des Naumburger Doms, der Wikingersiedlung Haithabu und der Grenzanlage Danewerk in die Unesco-Welterbeliste begrüßt. Die Aufnahme des Naumburger Doms sei eine „besondere Auszeichnung für dieses herausragende mittelalterliche Kulturdenkmal in Sachsen-Anhalt“, sagte die CDU-Politikerin am Montag dieser Woche in Berlin. Sie freue sich, daß der Dom nun über seine nationale Bedeutung hinaus auch internationale Anerkennung erhalten habe. Der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete Naumburger Dom ist berühmt für seine zwölf überlebensgroßen Stifterfiguren, insbesondere die Darstellung der Markgräfin Uta von Naumburg. Das Welterbekomitee hatte das Bauwerk vergangenen Sonntag bei seiner Tagung in Bahrain in die Welterbeliste aufgenommen. Es sei ein „Meisterwerk menschlicher Schöpferkraft“, erklärte Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission. (tha)





Wolffsohn: Minderheiten sollten Kreuz akzeptieren

KÖLN. Juden, Muslime und andere religiöse Minderheiten in Deutschland sollten es tolerieren und akzeptieren, wenn in öffentlichen Gebäuden Kreuze hängen. Diese Ansicht vertrat der deutsch-israelische Historiker und Publizist Michael Wolffsohn (71) im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Er bezog sich damit auf den Erlaß der Bayerischen Staatsregierung, in jeder Landesbehörde ein Kreuz im Eingangsbereich aufzuhängen. Als er 1954 nach Deutschland gekommen sei, habe in bayerischen Gasthäusern immer ein Kruzifix gehangen, so Wolffsohn. Das habe ihn nie provoziert, sondern zum Selbstverständnis gehört. Weil Minderheiten selbst zu Recht Toleranz erwarteten, müßten sie sie auch der Mehrheit entgegenbringen: „Das gehört doch zum Einmaleins der alltäglich praktizierten Toleranz und Akzeptanz.“ Kritik übte der in Tel Aviv geborene Wolffsohn am EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm und an dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Beide hatten sich skeptisch gegenüber der vermeintlichen Vereinnahmung des Kreuzes als kulturelles Symbol geäußert. „Sie sind diesbezüglich keine guten Vorbilder“, sagte Wolffsohn. Als höchste Repräsentanten ihrer Konfessionen in Deutschland hätten sie in Jerusalem, „aus welchen Gründen auch immer, das Kreuz abgenommen“. Marx und Bedford-Strohm waren im Oktober 2016 in die Kritik geraten, weil sie auf dem unter muslimischer Verwaltung stehenden Tempelberg und an der jüdischen Klagemauer ihre Amtskreuze abgelegt hatten. (idea/JF)