© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/18 27. Juli / 03. August 2018

Christenverfolgung in Nigeria
Wer gibt ihnen eine Stimme?
Markus Rode

Für die Islamisierung Afrikas gilt Nigeria als Zünglein an der Waage. Zwölf Bundesstaaten im Norden des Landes haben schon vor Jahren die Scharia ausgerufen. Seitdem werden Christen dort grausam verfolgt. Ich war selbst Augenzeuge und fuhr kilometerweit an zerstörten christlichen Dörfern und Kirchen vorbei, sah frische Massengräber. 

In den Medien werden Massaker als Kämpfe zwischen Christen und Muslimen tituliert. Wenn muslimische Fulani-Hirten mit „Allahu Akbar“-Rufen 15 christliche Dörfer überfallen, 230 Menschen ermorden und 11.500 vertreiben – wie vom 21. bis 25. Juni geschehen –, ist kaum etwas von Politikern und westlichen Kirchenleitern zu hören. Afrika scheint unter dem Radar zu liegen, und religiös motivierte Übergriffe von Muslimen auf Christen verschweigt man lieber, um die Stimmung im eigenen Land nicht anzuheizen – auf Kosten der Opfer. Open Doors hatte bereits im Februar 2016 mit der Christian Association of Nigeria einen Bericht veröffentlicht, der das verheerende Ausmaß von Gewalt gegen Christen im Norden Nigerias aufzeigte: Im Berichtszeitraum von 15 Jahren wurden mehr als 13.000 Kirchen zerstört oder geschlossen, mehr als 1,3 Millionen Christen vertrieben, unzählige Mädchen entführt und zwangsislamisiert. Wer gibt ihnen eine Stimme?






Markus Rode ist Vorstandsvorsitzender von Open Doors Deutschland e.V.