© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/18 27. Juli / 03. August 2018

Meldungen

Gabriele Kuby zum Teil erfolgreich gegen „Fear“ 

BERLIN. Die Soziologin und Publizistin Gabriele Kuby (74) hat sich nach eineinhalb Jahren Rechtsstreit in einer Berufungsverhandlung vor dem Berliner Kammergericht teilweise gegen die Berliner Schaubühne und Regisseur Falk Richter durchgesetzt. Der Senat erkannte in dem von Oktober 2015 bis Mai 2017 aufgeführten Stück „Fear“ (JF 48/15) schwerwiegende Persönlichkeitsrechtsverletzungen und Schmähungen zu Lasten der Klägerin. Kuby war dort neben anderen Intellektuellen als „Untote“ und „Zombie“ beschimpft worden, als „Wiedergänger aus der Vergangenheit“, behaftet mit einer Rhetorik und einem Vokabular „aus Zeiten des Nationalsozialismus“. Zudem wurde ihr dort unterstellt, „gegen Juden zu hetzen“ und nach einem totalitären Staat zu rufen, den Faschismus zu befürworten. Hierfür waren ihr im Stück manipulierte und sinnentstellte Zitate in den Mund gelegt worden. Eine Klage Kubys wegen Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte vor dem Landgericht Berlin wurde abgewiesen. In der Berufung bekam sie nun zum Teil recht. Die Verwendung eines Portätfotos von ihr im Bühnenbild als Maske mit herausgestochenen Augen sei jedoch nicht zu beanstanden. Ein Schmerzensgeld stehe ihr auch nicht zu, urteilte das Kammergericht. (tha)





Einheitswippe: Demo für neuen Standort

BERLIN. Der Verein Berliner Historische Mitte wirbt derzeit mit einer Dauerdemonstration für den Reichstag als Standort des geplanten Einheits- und Freiheitsdenkmals. Die sogenante Einheitswippe soll nach einem Bundestagsbeschluß vor dem Stadtschloß an die Wende-Ereignisse erinnern. Für die Vorsitzende der Initiative, Annette Ahme, ist dieser Ort aber nicht akzeptabel. „Wir werden 77 Tage lang jeden Abend um sieben Uhr mit mindestens sieben Leuten auf der Reichstagswiese für den neuen Standort werben“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verein mit einer ähnlichen Dauerkundgebung gegen den Standort vorm Berliner Schloß protestiert. Grund: Mit dem Schloß habe die Deutsche Einheit, anders als mit dem Reichstag, wo am 3. Oktober die Einheit verkündet wurde, „absolut nichts zu tun“. Der aktuelle Vorschlag lautet nun, die Einheitswippe in einen flachen Teich zu setzen und mit einem spiralförmigen Zugang die Architektur der Reichstagskuppel widerzuspiegeln. (tb)





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