© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/18 27. Juli / 03. August 2018

Meldungen

Umweltschützer entsetzt über EU-Agrarpolitik

BRÜSSEL. Mit seinen Plänen für die „Gemeinsame Agrarpolitik 2021–2027“ (GAP) hat der irische EU-Agrarkommissar Phil Hogan die Umweltverbände und den Öko-Landbau enttäuscht. Für Claus Mayr, Europadirektor des Naturschutzbundes, wird es die Kehrtwende zu weniger industrieller Landwirtschaft nicht geben. 80 Prozent der Direktsubventionen gingen an die konventionellen und die Großbetriebe, während die „grüne Säule“ wieder das Nachsehen habe. Die GAP-Vorschläge enthielten keine Ansätze zu der von der Bundesregierung geforderten verstärkten Finanzierung von Maßnahmen zum Schutz biologischer Vielfalt. Dafür wären 15 Milliarden Euro erforderlich. Aus dem EU-Haushalt fließen dem Naturschutz derzeit zwei Milliarden zu, und die GAP-Vorschläge sehen noch weniger Geld für Umwelt- und Naturschutz vor (Naturschutz und Landschaftsplanung, 7/18). Frankreich ist mit geplanten GAP-Zahlungen von 62,3 Milliarden Euro größter Agrarsubventionsempfänger. Es folgen Spanien (43,7), Deutschland (41), Italien (36,4) und Polen (30,5). (dg)

 europa.eu/





Weniger Verkehr statt punktueller Fahrverbote?

LEIPZIG. Urbane Mobilität müsse umweltverträglicher werden, so lautet das Mantra von Moritz Reese vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (Zeitschrift für Umweltrecht, 6/18). Dabei sollte die Aufmerksamkeit stärker den Belastungen durch Feinstaub und Lärm gelten. Die Summe der multiplen Probleme des „fossilen Kfz-Verkehrs“ sei „keinesfalls durch punktuelle Korrekturen nach Art örtlicher Fahrverbote“ zu bewältigen. Es führe kein Weg vorbei am „systematischen Umsteuern“ Richtung E-Mobilität und „konfliktarmer Verkehrsführung“. Der Gesetzgeber müsse den sich „frei entfaltenden Individualverkehr“ weiter beschränken. Nach dem Vorbild Frankreichs sollte jede Großstadt zu einem integrierten Verkehrskonzept verpflichtet werden. (rs)

 www.ufz.de





EU-Studie: Grundwasser meist in gutem Zustand

Kopenhagen. Nur 38 Prozent der Oberflächengewässer in der EU sind in gutem chemischen Zustand. Ursache seien überall verbreitete Stoffe wie Quecksilber. Das zeigt die Studie „European waters 2018“ der Europäischen Umweltagentur (EEA). Seen und Küstengewässer schnitten besser ab als Flüsse und Übergangsgewässer. Beim Grundwasser sehe es generell besser aus. 74 Prozent seien in gutem chemischen und 89 Prozent in gutem quantitativen Zustand. Probleme bereiteten verschiedene Einträge aus der Landwirtschaft. (fis)

 eea.europa.eu





Erkenntnis

„Außer den teuren Tesla-Modellen taugen die aktuellen Stromer nur sehr eingeschränkt als Erstautos für die ganze Familie. Die Elektromobilität bleibt vorerst eine Form von Liebhaberei für den Klimaschutz.“

Joachim Becker, Journalist und Experte für Antriebstechnologien