Was auf bundespolitischer Ebene noch ein (Alp-)Traum ist, wird im brandenburgischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin bald wohl Realität: ein schwarz-dunkelrotes Bündnis. Im Vertrag, den Vertreter von CDU und Linkspartei dieser Tage in einem Neuruppiner Steakhaus (blutig oder medium?) unterzeichneten, geht es allerdings weniger um Inhalte als um handfeste Personalien. So soll Anfang September der CDU-Mann zum Landrat gewählt werden, etwas später ein noch ungenannter Linker zu seinem Vize. Doch weil für diesen – Achtung: Kalauer! – Kuhhandel zwei Partner allein nicht ausreichen, mußte als Dritter im Bunde auch die aus FDP, Bauern und Wählergemeinschaft bestehende Fraktion mit unterzeichnen. Notwendig wurde das Ganze, weil der eigentliche Sieger bei der Landratsstichwahl im Mai, SPD-Kandidat Ralf Reinhardt, wegen der geringen Wahlbeteiligung das in Brandenburg vorgeschriebene Quorum von 15 Prozent der Wahlberechtigten verfehlt hatte. Deswegen ist nun der Kreistag am Zuge. Wie die Beteiligten versicherten, sei das Bündnis nicht als Testlauf für eine Koalition in Brandenburg nach der Landtagswahl 2019 gedacht. Na dann: Mahlzeit!