© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/18 / 24. August 2018

Meldungen

ZDF verlangt Aufklärung zu Merkel-Besuch

MAINZ. ZDF-Chefredakteur Peter Frey hat die Aufklärung eines Vorfalls beim Merkel-Besuch in Dresden gefordert. Der Vorwurf: Am Rande einer Protestveranstaltung gegen die Kanzlerin sei ein Kamerateam bei Dreharbeiten für die Sendung „Frontal 21“ von Pegida-Demonstranten verbal attackiert und eine Dreiviertelstunde von der Polizei festgehalten worden. „Es handelt sich um eine klare Einschränkung der freien Berichterstattung“, erklärte Frey. Der ZDF-Reporter Arndt Ginzel kritisierte, die Polizisten hätten sich „zur Exekutive der Pegida-Bewegung“ gemacht, und veröffentlichte auf Facebook ein Video zu der Szene. Darauf ist ein Demonstrant zu sehen, der von den Journalisten verlangt, nicht frontal gefilmt zu werden und die abseits stehende Polizei einschaltet. Das sächsische Innenministerium verteidigte das Vorgehen der Polizisten: „Wenn Anzeige erstattet wird, egal gegen wen, müssen die Beamten handeln und die Personalien aufnehmen.“ Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kündigte eine Aufarbeitung an, stellte sich aber hinter die Polizei. „Die einzigen Personen, die in diesem Video seriös auftreten, sind Polizisten“, schrieb er auf Twitter. (gb)





Arztmord zu unrelevant für die „Tagesschau“

Hamburg. „Tagesschau“-Chefredakteur Kai Gniffke hat die Nichtberücksichtigung des Mordes an einem Hausarzt in Offenburg durch einen polizeibekannten Asylbewerber aus Somalia verteidigt. Der Fall habe eine zu geringe gesellschaftliche Relevanz und man könne nicht „über jeden Mordfall berichten“. Strittig, so Gniffke, sei jedoch die Frage, „ob wir darüber berichten sollten, wenn es sich beim Tatverdächtigen um einen Asylbewerber handelt“. Dies wäre erst erforderlich, „wenn Asylbewerber überproportional an Tötungsdelikten beteiligt wären. Das ist, soweit wir es recherchieren können, nicht der Fall.“ Kritiker warfen der ARD daraufhin Recherchemängel vor, da Asylbewerber bei schweren Gewalttaten überrepräsentiert seien. „Bei Mord und Totschlag sind rund 40 Prozent der Tatverdächtigen nicht deutsch“, merkte beispielsweise Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) verständnislos an. Gleichzeitig würden die Angriffe mit Messern zunehmen, wofür „Asylbewerber wesentlich verantwortlich sind“. (gb)