Fast 50 Milliarden Euro betrug der Überschuß in der deutschen Staatskasse im ersten Halbjahr 2018. Immer mehr Geld der Steuerzahler spült die gute Konjunktur in die Hände des Fiskus. Während der Staat immer größer wird, haben die Leistungsträger das Nachsehen. Sie werden um die Früchte ihrer Arbeit geprellt. Die Mehrheit von ihnen kommt seit Jahren wirtschaftlich-finanziell nicht mehr so recht voran, vor allem nicht im internationalen Vergleich: Deutschland knöpft seinen Bürgern fast 50 Prozent ihres Einkommens ab – und damit wird den Deutschen die zweithöchste Belastung durch Steuern und Sozialabgaben im OECD-Vergleich aufgebürdet. 

Die Umverteilungsmaschinerie wuchert dadurch kräftig aus, macht immer mehr Menschen zu Untertanen eines Almosen aushändigenden Staates. Doch die Merkel-Regierung macht bislang keine Anstalten, den Bürgern und Unternehmen eine echte Steuerentlastung zu geben. Damit aber Wachstums- und Prosperitätspotentiale freigesetzt werden können, die letztlich allen im Land zugute kommen, braucht Deutschland dringend eine kräftige Steuersenkung für Arbeitnehmer und Unternehmen, am besten begleitet von einem Gesundschrumpfen der staatlichen Ausgaben.

Prof. Dr. Thorsten Polleit ist Volkswirtschaftler und Präsident des Mises-Instituts.