© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/18 / 31. August 2018

Vertrauen der Woche
Seinen Garten dem Bock anvertrauen
Christian Vollradt


Seine Partei habe es „noch nicht geschafft, in der Öffentlichkeit klarzumachen, daß man uns auch die Sicherheit eines Landes anvertrauen kann“, meinte Grünen-Chef Robert Habeck dieser Tage in einem Interview. Alles nur ein Vermittlungsproblem? Oder liegt es vielleicht an den Zuständen, die dort herrschen, wo auch die öffentliche Ordnung in grünen Händen liegt – etwa im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit seiner florierenden Drogenhandelsszene im Görlitzer Park? Ganz neu ist der Anspruch auf ein „hartes“ Ressort freilich nicht: Schon vor sieben Jahren meldete der einstige Göttinger Polizistenschreck Jürgen Trittin an, es sei Zeit für einen grünen Innenminister. Und sein Parteifreund Memet Kilic, damals im Bundestag, meinte selbstbewußt: Wenn ein ausländischer Staatsbürger in Deutschland kriminell werde oder ein Asylbewerber nur vorgebe, in seinem Heimatland politisch verfolgt zu werden, dann „wird auch ein grüner Innenminister ihn abschieben“. Ob man ihm diese Prognose heute noch abnehmen würde? Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, brachte die Sache knapp auf den Punkt: „Natürlich kann man den Grünen auch die Innere Sicherheit anvertrauen. Nur dann ist sie halt weg, die Innere Sicherheit.“