© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/18 / 14. September 2018

Zitate

„Ich glaube, was wir hier sehen, ist das hoffentlich letzte verzweifelte Aufbäumen des Patriarchats. Ich habe immer noch Hoffnung für mein Ideal einer herrschaftsfreien Welt. Das Patriarchat hat ausgeschissen!“

Konstantin Wecker, Liedermacher, im Interview mit der „taz“ am 5. September 2018 





„Eine kleine Renaissance ritterlicher Ideale würde uns schon guttun. Wir befinden uns in einer ähnlichen Lage wie zur Zeit der Industriellen Revolution, als vor lauter Modernisierungswahn und Maschinenvergötterung die Maler, Dichter und Baumeister vorindustrielle Ideale entdeckten. Wir haben aus lauter Begeisterung für Fortschritt und aus lauter Druck, zeitgemäß zu sein, so ziemlich alles, was einmal galt, aus dem Fenster geschmissen. Und das in einem Ausmaß, daß viele das mittlerweile als Verlust empfinden.“

Alexander von Schönburg, Journalist und Autor, im Interview mit der tagespost.de, am 5. September 2018





„Ich möchte, daß meine SPD in großen breiten Bündnissen dabei ist, selbstverständlich ohne Gewalt und Hetze, aber dafür vom Konservativen bis zum Antideutschen. Niemand will Bündnisse mit gewaltbereiten Schlägern, aber gerade weil insbesondere junge Menschen, die sich antifaschistisch und antirassistisch in diesem Land engagieren, oft kriminalisiert und vorverurteilt werden, ist es verdammt noch mal unsere Aufgabe, an ihrer Seite zu stehen. Es ist unsere Aufgabe, die Diskussion und kritische Solidarität mit ihnen zu suchen.“

Angela Marquardt, Geschäftsführerin der SPD-Denkfabrik und Mitarbeiterin der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles, auf vorwaerts.de am 7. September 2018 





„Wir müssen zur Kenntnis nehmen, daß Politiker und Journalisten in einer anderen Welt leben als die Mehrheit der Menschen draußen und daß wir oft auch eine andere Sprache sprechen. Der politische Betrieb ist mittlerweile weitgehend akademisiert. Die Medien sowieso. (...) Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, daß wir paternalistisch den Leuten vorschreiben, was sie denken oder reden sollen. Das fängt bei Veranstaltungen in Chemnitz an, bei denen es natürlich viele stört, wenn da Bands auftreten mit linksextremen Haßbotschaften.“

Christian Hirte, CDU-Bundestagsabgeordneter und Ostbeauftragter der Regierung, im Interview mit der „Welt“ am 8. Septmber 2018





„In Brandenburg findet man keine Handwerker mehr, das Land ächzt unter Facharbeitermangel, aber mit Foucault-Spezialisten, Experten für den Fristverzug im Verwaltungsrecht, Tierethikern und empirischen Bildungsforschern ließen sich ganze Kreuzfahrtschiffe füllen. Wer läßt so etwas zu?“

Jürgen Kaube, „FAZ“-Herausgeber, auf faz.net am 9. September 2018





„Man kaufte Brötchen beim Bäcker, unterhielt sich mit dem Nachbarn. Köthen war eine nette Stadt. Flüchtlinge lebten hier. Niemand haßte sie. Mit den Nazis kam der Haß.“

Franz Josef Wagner, Schriftsteller und Kolumnist, auf „Bild Online“ am 10. September 2018