© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/18 / 21. September 2018

Zeitschriftenkritik: Medizin & Ideologie
Lebensfaktoren ordnen
Werner Olles

Nach alter Tradition ist Gesundheit nicht die Abwesenheit von Krankheit, sondern die immer neue Bewältigung dessen, was uns aus dem Gleichgewicht bringt. Wenn jedoch das Leben selbst ungeordnet bleibt, einen krank macht, ist mit Akuttherapien wenig auszurichten. Der Mediziner Rupert Klötzl beschreibt in seinem Beitrag „Heilung und Heil – Glaube, ganzheitliche Medizin und Lebenskunst“ in der aktuellen Ausgabe (2/18) der vierteljährlich erscheinenden und von der Europäischen Ärzteaktion in den deutschsprachigen Ländern herausgegebenen Zeitschrift Medizin & Ideologie, wie durch eine Korrektur fehlerhafter Lebensfaktoren chronisch wirksamen Schäden abgeholfen werden kann und sich die individuelle Heilkraft zu entfalten beginnt. Oft seien es kleine, manchmal banal erscheinende Ratschläge, die sich jedoch nachhaltig positiv auswirken können. Dabei gehe es nicht um starre Regeln, denn von allen Faktoren gebe es ein Zuviel und ein Zuwenig. Jeder müsse sich behutsam an sein Maß herantasten und das als positiv Erkannte immer wieder neu einüben. Die Aufgabe des Arztes dabei sei es, individuell und genau zu diagnostizieren, welche Korrekturen notwendig sind und die Therapie zu begleiten, aber auch zu dokumentieren und zu kontrollieren. Eingriffe in die Lebensordnung müßten behutsam vorgenommen werden, damit sich der Patient daran gewöhnen könne und nicht durch zu rasche Veränderungen zusätzlich aus dem Gleichgewicht gebracht werde. Der Arzt heile nicht selbst, er kuriere, und trägt dafür Sorge, daß der Heilungsvorgang durch die natürliche Regenerationskraft in der rechten Weise ablaufen kann. 

Ein weiterer Beitrag befaßt sich mit den jährlich über dreihunderttausend Abtreibungen in den USA, die der weltweit größte Abtreibungskonzern „Planned Parenthood“ durchführt. Da dies bei immer mehr Amerikanern nicht gut ankommt, manipuliert der Konzern die Sprache und stellt Abtreibung als Gesundheitsservice („Healthservice“) dar. So wird behauptet, man verdiene nicht an Abtreibungen, sondern an anderen Basisleistungen für Frauen – etwa Mammographien. Dieses Argument werde von den Anhängern des Konzerns, wie den einstigen US-Präsidenten Obama und Clinton, ständig wiederholt. Lebensschützer hätten jedoch herausgefunden, daß die Abtreibungsindustrie ein falsches Spiel treibe. So habe die zurückgetretene Chefin von „Planned Parenthood“ nach publik gewordenen Skandalen in ihren Abtreibungsstätten ein „peinliches Verhör“ im Kongreß über sich ergehen lassen müssen. Dabei habe sie eingestanden, daß es in ihren Einrichtungen überhaupt keine Mammographiegeräte gebe. „Planned Parenthood“, die Speerspitze der Abtreibungsindustrie, produzierte einmal mehr „Seifenblasen“. Wer dies für eine böswillige Unterstellung hält, sollte sich das Kurzvideo „Miss Tennessee vs. Planned Parenthood“ anschauen, in dem eine junge Amerikanerin, die zugleich Lebensschützerin ist, die Lügen des Abtreibungskonzerns entlarvt.

Kontakt: Europäische Ärzteaktion in den deutschsprachigen Ländern, Vordertullnberg 299, A-5580 Tamsweg. Das Einzelheft kostet 4, ein Jahresabo 16 Euro. 

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