© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/18 / 21. September 2018

Meldungen

Keine Landlust bei deutschen Medizinern?

SCHWERIN. Nur wenige Medizinstudenten wollen sich in den ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns engagieren. Das vom Schweriner Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit angebotene „Treue-Stipendium“ für Medizinstudenten in Rostock und Greifswald wurde bislang erst von 31 Interessenten nachgefragt. Angehende Allgemeinmediziner erhalten für maximal vier Jahre und drei Monate monatlich 300 Euro, wenn sie sich verpflichten, nach Staatsexamen und Facharztausbildung für fünf Jahre in den ländlichen Regionen des Bundeslandes tätig zu sein. Trotz einer derart schwachen ersten Resonanz hofft Minister Harry Glawe (CDU), die bis 2022 für das Programm zur Verfügung stehenden eine Million Euro ausgeben zu können, um die Lücken in der ländlichen Medizinversorgung zu schließen, die eine bevorstehende Pensionierungswelle bis 2025 zu reißen droht. Bewilligungsbehörde ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales, Abteilung Förderangelegenheiten (Deutsche Universitäts-Zeitung, 8/18). (dg)

 lagus.mv-regierung.de/





Gemeinschaftsaktion gegen den Vogelmord

BONN. Jeden Herbst das gleiche Drama: Kaum haben die Zugvögel die italienische Grenze überflogen, geraten sie in die Fänge Tausender Jäger. In Italien und auf Malta habe der Singvogelfang eine lange Tradition, klagt der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV). Auf Malta werde die Jagd an den Küstenklippen mit gigantischen Netzanlagen betrieben, in denen sich Zehntausende Vögel verfangen. Mit dem „Komitee gegen den Vogelmord“ finanziert der LBV Camps in Norditalien und Malta, wo Naturschützer gegen Wilderer vorgehen (Vogelschutz, 3/18). Rückendeckung kommt durch den EU-Gerichtshof, der eine Malta gewährte Ausnahmeregelung aufhob, so daß Vogelfang nun auch dort illegal ist (Natur, 9/18). (rs)

 komitee.de





Weltnaturerbe Selous soll Staudamm weichen

Daressalam. Dank deutscher Hilfe hat der Kampf gegen Wilderer in dem zum Weltnaturerbe zählenden Selous-Nationalpark Fortschritte gemacht. Die Elefantenwilderei sei merklich zurückgegangen, meldete die dort engagierte Zoologische Gesellschaft Frankfurt (Gorilla, 2/18). Ein Staudamm, den Tansanias Regierung nun zur Stromgewinnung bauen möchte, würde aber wichtige Teile des 51.200 Quadratkilometer großen Schutzgebietes unter Wasser setzen. Die Regierung suche bereits per Ausschreibung nach einem Unternehmen, das den Wald an der potentiellen Baustelle roden soll, einem Areal von 1.436 Quadratkilometern, was dem doppelten Umfang Hamburgs entspricht. (dm)

 whc.unesco.org





Erkenntnis

„Wer meint, er könne Wegwerf-Plastikteller durch Wegwerf-Aluteller ersetzen, das wollen wir auf keinen Fall, das ist eher noch schlimmer für die Umwelt.“

Svenja Schulze (SPD), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit