© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/18 / 28. September 2018

Der Islamismus als Frucht deutscher Islamfeindlichkeit
Forschung à la Kaddor
(ob)

Nicht zuletzt die zahlreichen spitzen Kommentare Henryk M. Broders zu öffentlichen Auftritten und schrägen Wortmeldungen Lamya Kaddors haben mitgeholfen, daß die bis 2016 im NRW-Schuldienst tätig gewesene Religionspädagogin, die penetrant eine „deutsche Bringschuld gegenüber Muslimen“ einfordert, überregional bekannt wurde. Sie trugen zugleich dazu bei, ihre nicht selten die Hochstapelei streifenden Versuche zu vereiteln, sich in den Deutungskämpfen um die orientalische Masseneinwanderung als seriöse „Islamwissenschaftlerin“ zu etablieren. Ausgerechnet die Deutsche Universitätszeitung (7/2018), die beim publizistischen „Marsch für die Wissenschaft“ stets vorn dabei ist, genauso wie in der Berichterstattung über den Kampf gegen die Plagiats-Hydra, wertet nun eine notorisch die totalitären Auswüchse ihrer Religion verharmlosende Lobbyistin zur „Islamforscherin“ auf. Anlaß ist der Bericht über eine von der auf Migrationslobbyismus spezialisierten Mercator-Stiftung geförderten Untersuchung zur „Islamfeindlichkeit im Jugendalter“, an der Kaddor zusammen mit Nicolle Pfaff arbeitet, einer Professorin für „Ungleichheits- und Migrationsforschung“ an der Universität Duisburg-Essen. Wie bei dieser Art von „Forschung“ üblich, steht das Resultat rasch fest: Islamismus, so Kaddor, sei nur die Antwort auf Populismus und deutsche Islamfeindlichkeit. 


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