© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/18 / 28. September 2018

Leserbriefe

Zu: „‘Die Hälfte scheitert am Deutschtest’“ von Henning Lindhoff, JF 39/18

Vom Pflegedienst bedrängt

Hierzu sei aus einem Bericht von Professor Dörner im Deutschen Ärzteblatt zitiert, erschienen bereits am 20. September 2002: „Seit Rechtsanwälte, Psychologen, Pädagogen und Sozialarbeiter von der gesetzlichen Betreuung leben können, hat sich in wenigen Jahren die Zahl der Betreuten auf etwa eine Million mehr als verdoppelt. Der neue und dynamische Berufsverband will natürlich weiter expandieren, hält daher mehr als sechs Millionen Bundesbürger für betreuungsbedürftig.“ Aktuell ist die Betreuung und Pflege von Schwerkranken besonders lukrativ. Angehörige, die ihre Schwerkranken selbst pflegen wollen, werden vom Pflegedienst massiv bedrängt, die Schwerkranken in die Palliativversorgung abzuschieben. Es ist ja bekannt: „Man traue keinem edlen Motiv, solange sich noch ein niedrigeres findet.“

Dr. Hartmut Heinlein, Eschershausen






Zu: „Lebensfaktoren ordnen“ von Werner Olles, JF 39/18

Zum Glück kein eigener Planet

Der in dieser Zeitschriftenkritik erwähnte amerikanische Konzern heißt nicht „Planet Parenthood“, sondern „Planned Parenthood“, geplante Elternschaft, was natürlich ein ziemlich krasser Euphemismus ist. Einen eigenen Planeten hat er zum Glück noch nicht.

Angela Römelt, Mainz






Zum Schwerpunktthema: „Unter Verdacht“, JF 38/18

Zurück nach Köln

Wo gerade so viel von Zusammenrottungen geredet wird: Jene Zusammenrottung, Hetzjagd und massenhafte sexuelle Belästigung bis hin zur Vergewaltigung hatte doch am Jahreswechsel 2015/2016 am Kölner Hauptbahnhof stattgefunden. Bis zu 2.500 junge Männer aus dem nord­afrikanischen und arabischen Raum hatten sich auf jene deutschen Frauen gestürzt, die in jener Nacht zu Fuß unterwegs gewesen waren. Massenhaft waren sie an Po und Brüsten gepackt worden, „Finger wurden ihnen vaginal eingeführt“ (Polizeibericht). Der starke Staat, wo war der? Nach insgesamt 1.205 Strafanzeigen, darunter 454 Sexualdelikten, waren nur sechs Täter verurteilt worden. Und die rechten Gewalttäter, wo waren die zu diesem Zeitpunkt? Der später von Journalisten befragte mittätige Marokkaner Mounir: „Die deutschen Männer sind doch nur Muschis (...)“ An diese Gewalttaten zurückzudenken fällt den linksliberalen Meinungstotalitaristen jedoch überhaupt nicht ein. Weil der Verfassungsschützer Hans-Georg Maaßen auf einem Video nur einen Ausreißer und nur einen Verfolger sah und damit keine Hetzjagd konstatieren konnte, wurde er durchs deutsche Dorf getrieben. Die jungen Straftäter von Köln werden sich, wenn sie die TV-Moderatorinnen sehen, wie sie den Verfassungsschützer zerfetzen, vielleicht zufeixen: Die Deutschen – sie schaffen sich ab.

Max Muetze, Berlin-Weißensee






Zu: „Das Gift der Lüge“ von Matthias Matussek, JF 38/18

Das vermag nur die JF

Zu diesem Leitartikel kann ich nur emphatisch gratulieren! Ein so klarer und nüchterner Bericht über das, was in Chemnitz geschehen ist, und wie es die Regierung und die Staatsmedien dargestellt haben, und ein so hervorragender Kommentar zu dem Hintergrund sind einzigartig in der deutschsprachigen Zeitungswelt. Nicht einmal die NZZ kommt dem auch nur nahe. Das kann nur die JUNGE FREIHEIT.

Dedo Schwerin von Krosigk, Köln




Kein Ende der DDR in Sicht

Matussek schreibt: „Die wohl größte Lüge derzeit ist diejenige, die aus zivilen Protesten gegen die Flüchtlingspolitik

der Regierung (…) einen rechtsextremen Mob macht.“ Alles, was hier geschrieben steht, empfinde ich genauso und spricht mir aus dem Herzen. Dieser Mißbrauch unserer Sprache und der Begrifflichkeiten von Regierung, „Eliten“ und Staatsmedien ist unsäglich und unerträglich. Das hätte ich nach dem Ende der DDR nicht für möglich gehalten.

Die ständige unrechtmäßige Beschimpfung und Diskreditierung als „rechter Mob“ und „Nazi“ macht mich so wütend. Das einer Frau zu „verdanken“, die auch in der DDR aufgewachsen ist, macht es fast noch schlimmer. In meinem Umfeld gibt es immer mehr Menschen, die das auch erkennen und froh sind, wenn sie die Gedanken darüber austauschen können. Danke für Ihre klaren Worte und alles Gute!

Kathleen Pfennig, Koserow




Versierte Jagdgesellschaft

In Deutschland ist Jagdsaison. Ausgehend vom Bundespresse- und Kanzleramt wird die Stadt Chemnitz anläßlich der Bluttat an einem deutschen Familienvater in ihrem Zentrum als Ausgeburt rassistischer Umtriebe gegen Migranten vor den Augen der Weltöffentlichkeit gegeißelt. Die deutsche Parteienaristokratie sieht als versierte Jagdgesellschaft eine Gelegenheit, sich sofort in das Getümmel einer regelrechten Treibjagd gegen die AfD und das widerliche Freiwild sächsischer Bürger zu stürzen, um ihnen, einschließlich dem Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, das „Halali“ zu blasen. Das ist die wahre Hetzjagd. Denn aus dem kolportierten Video abzuleiten, es habe in Chemnitz Hetzjagden gegeben, war unzulässig.

Hannelore Ringger, Lottstetten




Nur die Parias der Regierenden

Heute verlangt man von uns einseitig Toleranz, und morgen sind wir fremd im eigenen Land! Sind wir Deutsche im eigenen Land nur die Parias der regierenden Politiker? Fremde aus aller Welt werden von den Einwanderungslobbyisten der Politik eingeladen, sich an dem zu beteiligen, was unsere Vorfahren in einer endlosen Generationenkette aufbauten und an der Fremde aus aller Welt keinen Anteil hatten.

Erika C. Borchardt, Bielefeld






Zu: „Rheinisches Harmagedon“ von Karsten Mark, JF 38/18

Wo bleibt die Menschenwürde?

Zur Räumung des Hambacher Forstes stelle ich fest, daß sich Politiker gern und oft auf Menschenwürde gemäß Grundgesetz berufen. Ich frage in diesem Zusammenhang: Ist es menschenwürdig, wenn Polizisten zugemutet wird, sich von fanatischen Dauerdemonstranten mit Fäkalien besudeln zu lassen? Politik und Medien vertreten offensichtlich den Standpunkt, daß „edle Motive“ jede Niedertracht rechtfertigen, selbst wenn sie in persönliche Angriffe vermummter Linksradikaler mit Molotowcocktails gipfelt. Wo bleibt die Empörung und die harte Hand unseres oft zitierten Rechtsstaates?

Rolf Trötschel, Berlin






Zur Meldung: „Kölner Erzbischof Woelki warnt vor AfD“, JF 38/18

Kriminelle Vereinigung

Gerade die Katholische Kirche erinnert mich mehr an eine kriminelle Vereinigung als an eine christliche Glaubensgemeinschaft. Es würde den Rahmen sprengen, hier alle Straftaten aufzuführen, die im Namen der Kirche begangen wurden. Die Wiedergutmachung für Mißbrauchsopfer ist ein Hohn. Die unermeßlich reiche Katholische Kirche billigt den meisten Opfern gerade einmal 2.500 Euro zu.

Friedhelm Altvater,

Vorsitzender Freie Wähler Bremen






Zu: „Streben nach Würde“ von Werner Olles, JF 38/18

Kein Geschmack

Nach mehrfacher Lektüre des literarischen Meisterwerkes „Die Fahrraddiebe“ von Luigi Bartolini (der Vorlage für den Film) weiß ich, daß dieser Stoff nicht verfilmbar ist (ähnlich „Das Parfum“ von Patrick Süskind). Das Buch ist Lebensphilosophie und eine Sittenschilderung des Lebens in Rom nach 1944/45, darin Curzio Malapartes „Die Haut“ vergleichbar. Der Film von Vittorio de Sica ist ein vom Buch völlig losgelöstes Märchen linken Schwachsinns. Das intellektuelle und filmische Denken stand bekanntlich in den 50ern in Italien und sonstwo im Westen unter der Dominanz linker Salonkommunisten. Ich empfehle stattdessen die beiden Bücher von Bartolini und Malaparte. Deren Lektüre vermittelt einen Geschmack dafür, was Italien war und ist. Der Neo-Realismus war krimineller Modeunsinn, ein Modeverbrechen. Etwa parallel dazu wußte Don Camillo, wo der Hammer hing und hängt.

Franz Brittinger, Oberhausen






Zu: „Historisches Kalenderblatt“, JF 38/18

Eine Bande, keine Fraktion

Gerade von Ihnen, der JUNGEN FREIHEIT, erwarte ich, daß Sie die Dinge beim Namen nennen! Ein gemeines Verbrecherpack als „Rote Armee Fraktion“ zu bezeichnen, ist ein Schlag in das Gesicht der Opfer und auch der „normal denkenden Menschen“. Warum hat gerade „unsere Öffentlichkeit“ wohl schon damals diesen Sprachgebrauch übernommen?! Schon damit begann doch die Verharmlosung dieses Packs. Und in dieser Verharmlosung sonnen sich doch gerade auch noch heute die (mehr oder weniger) „heimlichen Unterstützer“ dieser Verbrecherbande, welche es bis in die höchsten Ämter, nicht nur der Politik,  geschafft haben! Der Begriff „Bande“ wäre und war sicherlich der richtige, also nennt doch diese weiter als das, was sie waren: „Die Baader-Meinhof-Bande“!

Jürgen Lindner, Gäufelden






Zu: „Neue Mythen gegen Rechts“ von Thorsten Hinz, JF 37/18

Messerscharfer Vergleich

Was kratzt es uns denn, wenn irgendwo ein Idiot (oder gar jemand vom Verfassungsschutz) den Hitlergruß zeigt oder SA-Parolen grölt. Ist denn ein an die Wand geschmiertes Hakenkreuz oder in die Luft gehobener Arm gefährlicher als ein ins Herz gestochenens Messer?

Hans Püster, Bad Oeynhausen




Zivilreligiöser Gründungsakt

Bereits im Sommer 1942 wurde in den USA strategisch die Schaffung einer deutschen „New Society“ vorbereitet. Mit der Stuttgarter Schulderklärung vom 18. Oktober 1945 (Entscheidung der EKD-Führung zur Übernahme der gesamten Kriegsschuld) wurde in der BRD das zivilreligiöse System festgelegt, von den Achtundsechzigern verstärkt und nach der „Wende“ durch Merkel und ihre Entourage zur neuen deutschen Staatsreligion erhoben.

Dr. Horst Reul, Illertissen-Tiefenbach






Zu: „Mediale Hetze statt Aufklärung“ von Michael Paulwitz & Gil Barkei, JF 37/18

Fragwürdige Fraktur

Es ist schon eigenartig, daß Stimmungsmache gegen rechts sich so gern der Frakturschrift bedient, wie dies etwa Der Spiegel vom 1. September 2018 getan hat – war es doch der nationale Sozialist Hitler, der die Fraktur (gotische Druckschrift; sie soll ihn an „jüdische Lettern“ erinnert haben) und mit ihr auch die von Schiller und Goethe benutzte, heute fälschlich „Sütterlin“ genannte gotische Schreibschrift abgeschafft hat (Sütterlin hatte ihr erst sehr spät lediglich eine gefälligere Form verliehen, was er auch der lateinischen Schreibschrift hatte angedeihen lassen). Im Unterschied hierzu ist es dem internationalen Sozialisten Stalin nie eingefallen, die kyrillische Schrift der lateinischen zu opfern.

Hans-Gert Kessler, München






Zum Schwerpunktthema: „Der Kern des Problems“, JF 36/18

Unfreiwilliges Gütesiegel

Wird ein Buch bereits vor dem Erscheinungstermin durch den Mainstream verrissen, sollte der mündige Bürger es sofort bestellen und lesen. Ich handele seit vielen Jahren nach diesem Prinzip und bin nur in wenigen Fällen enttäuscht worden. Sarrazin neuestes Buch „Feindliche Übernahme“ hat ebenfalls bereits zur Schnappatmung bei den etablierten Parteien und ihren teilweise nur halbgebildeten Vertretern geführt: „Angstmache, schwache Argumente, Unsinn, Hetze“ sind nur einige der Begriffe, die ins Feld geführt werden. Die SPD, einst große deutsche demokratische Volkspartei, will Sarrazin aufgrund der Aussagen seines neuen Buches abermals aus der Partei ausschließen. Sie sollte ihn besser zum Ehrenvorsitzenden machen. 

Er hat mit diesem Buch erneut einen wertvollen Beitrag zum Thema der Zuwanderung nach Deutschland geliefert. Zwar sind seine Untersuchungen manchmal etwas trocken, doch er hält die wissenschaftlichen Standards durch entsprechende Verweise, Belege und unwiderlegbare Statistiken ein. Seine Aussagen zum Koran, zum Islam, zu den Muslimen sollten Eingang finden in einen Erneuerungsprozeß der deutschen Einwanderungspolitik. Sie sollten Schulstoff sein und an den Universitäten diskutiert werden. Die im Multikulti-Wahn befangenen Landsleute sollten endlich Sarrazin lesen. Dann könnten sie vielleicht verstehen, weshalb Islam und Demokratie sich ausschließen. Daß sich die CDU stattdessen demonstrativ für Muslime öffnet, gehört wohl noch zur Politsatire. Die Absicht und der mögliche Erfolg, eine muslimische Bürgermeisterin in Hamburg zu installieren, ist bereits – gemäß Michel Houellebecq – das Resultat der Unterwerfung.

Dr. Hans J. Kolbe, Berlin






Zu: „Christen geraten ins Hintertreffen“ von Ludwig Witzani, JF 36/18

Schuld ist das Gold

Im Konflikt um West-Neuguinea bedeutet die Repression von Armee und Polizei die Dezimierung der Papuas: von über einer Million unter den Niederländern (1962) bis auf 400.000 heute. Das ist das Ergebnis des niederländischen Versprechens an den Neuguinea-Rat unter Nicolaas Jouwe (1950), das Gebiet in die Unabhängigkeit zu führen. Schuld daran ist das größte Goldvorkommen der Welt, die Grasberg-Mine im zentralen Gebirge, ausgebeutet durch die US-amerikanische Freeport Mining Company.

Hendrik Oudendyk, Kranenburg