© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/18 / 05. Oktober 2018

Meldungen

Starke Zuwanderung in die Ballungsräume

BERLIN. Die Mietsteigerungen in Deutschland konzentrieren sich auf die urbanen Räume. Ein wichtiger Grund dafür sei Zuwanderung in die Ballungsräume. Das geht aus der „Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2018“ von fünf Wirtschaftsinstituten hervor. Die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit und die Finanzkrise hätten den Zuzug erheblich ansteigen lassen (JF 40/18). „Zudem nahm die Bautätigkeit in den 2000er Jahren stark ab. Wurden im Jahr 1997 gut 578.000 Wohnungen fertiggestellt, waren es im Jahr 2009 lediglich rund 159.000 Wohnungen“, heißt es in dem Gutachten. Zudem wurde „die Eigenheimzulage abgeschafft, Sonderabschreibungen abgebaut, und der Staat zog sich zunehmend aus dem sozialen Wohnungsbau zurück“. Der Sozialwohnungsbestand sei von über sechs Millionen (1973) auf heute unter 1,5 Millionen gesunken. Ein höheres Wohngeld halte „Segregationsprozesse nur teilweise auf. Schließlich führen Mietzuschüsse zu höheren Mieten und dies um so mehr, je rigider das Angebot“. (fis)

 gemeinschaftsdiagnose.de





Junge Handwerker wandern zur Industrie ab

FRANKFURT. Während der Zentralverband des Deutschen Handwerks den Fachkräftemangel durch Zuwanderung ausgleichen will (JF 39/18), stellt die Gewerkschaft IG Metall die Lohnfrage. In den handwerklichen Metall- und Elektroberufen inklusive der Kfz-Betriebe blieben nur ein Drittel der jungen Gesellen. „35 Prozent wechseln in die Industrie, der Rest in andere Bereiche“, erklärte IG Metall-Vorstand Ralf Kutzner. Durch die Weigerung, Tariflöhne zu zahlen, habe das Handwerk an Attraktivität eingebüßt. „Das Bruttomonatseinkommen von Kfz-Mechanikern in nicht tarifgebundenen Betrieben beträgt durchschnittlich 2.327 Euro ohne Sonderzahlungen bei einer 38-Stunden-Woche. In tarifgebundenen Betrieben liegt ihr Einkommen dagegen mit 2.860 Euro 23 Prozent darüber.“ (fis)

 www.igmetall.de





Zahl der Woche

48,9 Prozent aller Güter, die 2017 in deutschen Seehäfen ein- oder ausgeladen worden sind, wurden mit Schiffen unter einer „Billigflagge“ wie Liberia, Panama oder Malta befördert. Deutsche Schiffe haben nur 22,7 von 300 Millionen Tonnen Seegütern umgeschlagen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)