© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/18 / 05. Oktober 2018

Meldungen

Rückzug der Zivilisation an der US-Ostküste

TRENTON. Seitdem Hurrikan „Sandy“ 2012 die US-Ostküste im Großraum New York verwüstet hat, steigt vor allem in New Jersey die Zahl der Menschen kontinuierlich, die dem Atlantik den Rücken kehren. In ihrem düsteren Report zur aktuellen Lage in den dortigen Küstendistrikten beschreibt die Wissenschaftsjournalistin Jen Schwartz diesen Rückzug der Zivilisation vor den Naturgewalten als Folge des Klimawandels, für den der Jahrhundertsturm nur das Startsignal gab (Scientific American, 8/18). Eine im Juni veröffentlichte Studie der Union of Concerned Scientists prognostiziert, daß bis 2050 mindestens 250.000 Häuser in Küstennähe aufgegeben werden müssen, weil der Meeresspiegel steige und das Land nicht durch Deiche zu sichern sei. Wie Schwartz dokumentiert, gebe es bereits heute kleinere Regionen im Süden des Bundesstaats, wo menschenleere Wohn- und Ferienhäuser auf ihren Abriß warten. Dort seien im Mai 2018 auch Teile der Küstenstraße in den Wellen einer Springflut verschwunden. (ck)

 www.scientificamerican.com





Demenztherapie: Erfolge auch ohne Medikamente?

KIEL. Bei den meisten Demenz-erkrankungen ist kaum pharmakologische Behandlung möglich. Trotzdem zeige sich, so resümiert der Neurologe Walter Maetzler (UKSH Kiel) seine Forschungsübersicht, daß konsequente Therapien und die Eindämmung von Gefäß- und Herz-Risikofaktoren das Fortschreiten der Demenz verlangsamen könnten. Häufig seien sie relevanter als der Medikamenteneinsatz. Kognitive Stimulation und Gedächtnistraining könnten das Voranschreiten der Krankheit verlangsamen und in Teilbereichen zu leichten Verbesserungen beitragen. Daher sollten Physio-, Ergo- und logopädische Therapieformen „großzügig verordnet werden“ (Deutsche Medizinische Wochenschrift, 6/18). (dm)

 www.uksh.de





Heizen und Warmwasser gefährden Klimaschutz?

BERLIN. Das regierungsnahe Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung fordert deutlich ambitioniertere Energieeffizienzmaßnahmen, um das Klimaschutzziel eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050 zu erreichen. „Insgesamt stehen Gebäude für 35 Prozent des deutschen Endenergiebedarfs und rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen“, heißt es im DIW Wochenbericht (39/18). In Privathaushalten entfielen fast 70 Prozent des Endenergiebedarfs auf das Heizen, weitere 15 Prozent auf die Warmwasserbereitung. „Allein der Wärmebedarf privater Haushalte für Heizung und Warmwasser übersteigt mit rund 560 Terawattstunden (TWh) pro Jahr den gesamten deutschen Stromverbrauch von jährlich 520 TWh.“ (fis)

 www.diw.de





Erkenntnis

„Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat entschieden, daß es Google nicht generell untersagt werden darf, ältere negative Presseberichte über eine Person in der Trefferliste anzuzeigen, selbst wenn diese Gesundheitsdaten enthalten.“

OLG-Urteil Az. 16 U 193/17