© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/18 / 12. Oktober 2018

Lesereinspruch

Allzumenschlich

Zu: „Einen Reinigungsprozeß anstoßen“ von Jürgen Liminski (JF 40/18)

Wann endlich klärt jemand in der christlichen Welt die „besorgte“ Menschheit über den Irrtum auf, in dem sie sich befindet? Den Irrtum nämlich über das Wesen der Kirche! Diese entstand nicht aus menschlichem Willen, sondern gestiftet durch Gott allein! Aber wem ist sie in die Hande gelegt worden?! Petrus, dem wankelmütigsten und schwächsten der zwölf Apostel Christi, der seinen Herrn dreimal verriet. Seit 2.000 Jahren gilt, was Paulus in seinen Briefen treffend über die Kirche sagt: „Wir tragen sie wie einen Schatz, der in tönernen Gefäßen getragen wird!“ Diese tönernen Gefäße sind Papst, Bischöfe, Priester und wir, die wir glauben. Die Christen sind nicht „der Schatz“, sondern der Ton: zerbrechliche Erde! Wollen wir behaupten, Gott wußte nicht,was Er tat? Was soll der klägliche Aufschrei über das allzumenschliche Gesicht der Kirche? Was sollen die jämmerlichen Entschuldigungen? Es wurde keinem aufgetragen, die Kirche zum Paradies auf Erden und die Menschen zu Heiligen zu machen. Ihr Auftrag ist es, die frohe Botschaft zu verkünden! Das tut sie seit 2.000 Jahren.

Dr. Wolfgang Schmaller, Berlin