© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/18 / 26. Oktober 2018

Meldungen

Streit um linke Punkband Feine Sahne Fischfilet

DESSAU. Die Bauhaus-Stiftung hat um Verständnis für die Absage des Konzerts der linksradikalen Punkband Feine Sahne Fischfilet geworben. „Wir bedauern es sehr, mit unserer Absage des Konzertes von ‘Feine Sahne Fischfilet’ die Öffentlichkeit enttäuscht und in der Pressemitteilung das Bauhaus als unpolitisch dargestellt zu haben“, teilte die Stiftung Bauhaus Dessau am Montag dieser Woche mit. Nachdem rechtsextremistische Gruppen gegen das Konzert mobilisiert hätten, habe man sich in Abstimmung mit dem Land Sachsen-Anhalt gegen das Konzert der Band in den Räumlichkeiten der Stiftung entschieden. Dies sei auch geschehen, „um den Neonazis keine Plattform zu bieten“. In den kommenden Wochen wolle man aber die Kritik, „vor den Rechten eingeknickt zu sein“, zum Anlaß nehmen, „eine öffentliche Debatte darüber zu führen, wie wir uns heute für eine offene Gesellschaft und gegen Ausgrenzung engagieren“. Die Absage des vom ZDF geplanten Konzerts hatte zuvor bei Linken für Empörung gesorgt. Die Bauhaus-Stiftung begründete den Schritt damit, daß man Angst vor gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen links- und rechtsradikalen Gruppen habe. „Politisch extreme Positionen, ob von rechts, links oder andere finden am Bauhaus Dessau keine Plattform“, hieß es von seiten der Stiftung. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nannte die Entscheidung ein „fatales Zeichen“. Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linkspartei) bot der Band daraufhin an, im Berliner Bauhaus-Archiv aufzutreten. Mittlerweile hat jedoch das Anhaltische Theater Dessau seine Haltung geändert und unterstützt den geplanten Auftritt von Feine Sahne Fischfilet Anfang November in der Stadt. Ursprünglich hatte die Theaterleitung eine Anfrage nach Räumlichkeiten für das Konzert abgewiesen. Am Montag teilte das Theater nun aber mit, den Auftritt der Band unterstützen zu wollen.„Die abschlägige Antwort auf eine kurzfristige Anfrage der Medien war schlecht überlegt und falsch. Daher hat das Theater Kontakt mit der Band aufgenommen, um Entschuldigung gebeten und den Akteuren in Dessau, die sich um einen alternativen Spielort bemühen, Hilfe und Beteiligung, sei es im Theater oder anderswo, angeboten.“ (krk)

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