© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/18 / 02. November 2018

Kita-Broschüre der umstrittenen Amadeu-Antonio-Stiftung
Leitfaden für Denunzianten
Michael Paulwitz

Von einer ideologischen Frontorganisation wie der Amadeu-Antonio-Stiftung kann man nichts anderes erwarten, als daß sie Propagandamaterial für den geistigen Bürgerkrieg in Serie produziert. Wo eine gelernte Stasi-Spitzelin oben an der Spitze steht, kommt unten eben Gesinnungsschnüffelei und Denunziation Andersdenkender heraus. Daß dieser Krake im Netz des „Kampfs gegen Rechts“ für Machwerke wie die Kita-Broschüre ihrer „Fachstelle Gender und Rechtsextremismus“ nicht nur reichlich Steuergeld erhält, sondern seine als „Demokratieerziehung“ getarnte Indoktrinations- und Diffamierungsanleitung auch noch mit Wohlwollen und Segen von Bundesministern und staatlichen Stellen verbreiten darf – das ist der Skandal.

Was für eine Perversion des Demokratiegedankens. Demokratie heißt freier Wettbewerb der Meinungen und der politischen Kräfte. Demokratie ist ein Regelwerk, kein Katalog zugelassener Inhalte. Wer die Regeln akzeptiert, ist Demokrat. Wer die Meinungen und Positionen anderer in gute und schlechte, demokratische und undemokratische sortieren will und die einen von Staats wegen propagiert und gefördert sehen, die anderen aber vom Wettbewerb ausgeschlossen sehen will, ist kein Demokrat. So einfach ist das im Grunde.

Eine „Demokratieerziehung“, die nicht die Spielregeln erklären, sondern bestimmte Meinungen eintrichtern will, ist ein Widerspruch in sich: Das ist undemokratisch, das ist potentiell totalitär. Erst recht wenn sich die Indoktrination, wie im Fall der Kita-Broschüre der Amadeu-Antonio-Stiftung, auf kleine Kinder richtet. Mal abgesehen davon, daß Kinder schlicht überfordert sein dürften von der Auseinandersetzung mit Kampfbegriffen wie „Gender“, „Rechtspopulismus“ und „Vielfalt“: Die offene Absicht, den Zugriff auf die Kleinsten auszunutzen, um Bürger von frühester Kindheit an im Sinne einer bestimmten Ideologie zu beeinflussen, damit sie als Erwachsene auch ganz bestimmt linientreu werden, kommt aus der üblen Mottenkiste totalitärer Diktaturen.

Genauso wie die unverhohlene Aufforderung an Erzieher und Eltern, sich gegenseitig zu bespitzeln und zu belauern, zu verdächtigen und zu denunzieren und jeden auszugrenzen und zu verjagen, der eine abweichende Meinung vertritt, selbst wenn er seine Arbeit tadellos und unbescholten macht. Regelrecht paranoid wird es, wenn auch noch Kriterienkataloge mit äußeren Merkmalen für die Hatz auf Andersdenkende ausgegeben werden, nach dem Motto: Wer seine Kinder mit Zopf, gewaschen und adrett gekleidet aus dem Haus gehen läßt, ist ein Nazi. Um die geistige Verfassung eines Staates, in dem Gesinnungsstalinisten wie die Propagandaabteilung der Amadeu-Antonio-Stiftung sich im offiziellen Regierungsauftrag austoben dürfen, muß man sich in der Tat ernsthafte Sorgen machen.