© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/18 / 09. November 2018

Meldungen

Polen kritisiert deutsche Medienhäuser

WARSCHAU. Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat Deutschland Einflußnahme auf die polnische Innenpolitik vorgeworfen. Konkret äußerte er sich über polnische Medien, die sich in deutschem Besitz befinden (JF 27/17). Diese würden „interne Angelegenheiten Polens“ beeinflussen und „die derzeitige Regierung angreifen“, sagte Morawiecki am Mittwoch vergangener Woche dem Privatsender Republika. „Diese deutschen Medien sind besonders im Wahlkampf für die Kommunalwahlen aktiv geworden“, die am Sonntag in Polen in die zweite Runde gingen. In Frankreich und Spanien etwa sei es „undenkbar“, daß andere Staaten sich „indirekt, über die Medien offen und so stark“ in einen Wahlkampf einmischten und die Regierung angriffen. (tb)





DJV verabschiedet „Dresdner Erklärung“

Dresden. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat sich auf seiner Verbandstagung für ein stärkeres Eintreten für die Pressefreiheit ausgesprochen. „Eine Mitgliedschaft im DJV ist mit Positionen unvereinbar, die die Pressefreiheit oder die freie und ungehinderte Ausübung journalistischer Arbeit einschränken wollten“, hieß es in der am Montag verabschiedeten „Dresdner Erklärung“. „Wir erleben im gesamten Land eine Radikalisierung. Wir erleben, daß Rechtsextreme stark werden, und wir erleben, daß Rufe nach Einschränkungen der Pressefreiheit und Skandale der Journalisten hoffähig werden“, begründete Sprecher Hendrik Zörner die Initiative. Die zunehmenden Übegriffe auf Journalisten könne man nicht hinnehmen. Die Erklärung richte sich „nicht nur gegen die AfD“, sondern „gegen alle extremistischen Parteien“. Zwar betreibe man „keine Gesinnungsschnüffelei“, wenn jedoch ein AfD-Anhänger öffentlich, pressefeindliche Positionen vertreten würde und gleichzeitig DJV-Mitglied sei, wäre dies nicht vereinbar. Des weiteren plädierten die Delegierten für mehr Vielfalt in den Redaktionen. Die Zusammensetzung der Gesellschaft müsse sich in bezug auf Alter, Geschlecht, Ethnizität, soziale Herkunft, sexuelle Orientierung und die psychische wie physische Verfassung auch in den Medienhäusern widerspiegeln. (gb)