© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/18 / 09. November 2018

Leserbriefe

Zu: „‘Enttäuschend und bitter’“ von Jörg Kürschner, JF 45/18

Gewöhnungssache

Die besten Wünsche mögen die AfD begleiten. Nun ist sie auch im Bayerischen und Hessischen Landtag vertreten. Großartig! Die anderen werden sich an die AfD gewöhnen müssen.

J.F. Wilhelm Hörnicke, Eschborn/Taunus






Zu: „Wer regiert das Land?“ von Birgit Kelle, JF 44/18

Okkupierte Medien

Nach dieser Lektüre fragt man sich: Wie konnte es so weit in einer einst bürgerlich-christlichen Republik kommen? Warum gelang es den 68er-Minirevoluzzern, diesen Staat zu unterminieren und ins Chaos zu stürzen? Einen großen Anteil an dieser Umwandlung in eine antifaschistische Republik hatte die Okkupation der Medien, die jeden Tag rot-grüne Gehirnwäsche betreiben und so die meisten politisch unbedarften Hörer in ihrem Sinne bei den Wahlen beeinflussen können. Zur Zeit kommt noch die Unzufriedenheit mit der CDU/CSU und der SPD hinzu, die diesen Aufwind der Günen beflügelt. Der Bürger sieht durch deren Handlungen und Entscheidungen seine Interessen nicht mehr vertreten und wählt nicht die verteufelte Alernative, sondern die ach so grünen Gutmenschen. Daß diese im Sinne Morgenthaus dieses Industrieland in einen Agrarstaat umwandeln wollen, scheinen die ahnungslosen Bürger nicht zu sehen. Wir sind auf dem besten Weg in eine DDR 2.0, wenn wir dort nicht bereits angekommen sind.

Volker Krause, Arnsberg




Der Kampf gegen das Vergessen

Es ist erfrischend, wie Birgit Kelle hier locker pointiert dazu beiträgt, die Erinnerungslücken wieder aufzufüllen. Es wird erkennbar‚ woher seit 1968 der Wind kommt. Selbst aus den Reihen der FDP wird die „Durchgrünung“ der Republik so intoniert, daß die Grünen die „Öko-Nationalisten“ sind, die die „Weltenrettung“ propagieren nach dem Motto: am grün-deutschen Wesen soll die ganze Welt genesen. Wünschenswert wäre die Fortsetzung des Artikels unter dem Thema „Mehr“chen-Land: Deutschland mit dem Mehr an illegaler Migrantion und deshalb dem Mehr an Wohnraum, Schulen, Sozialindustrie, Personal für die Bereiche Lehre, Psychologie, Soziologie, Medizin, Verwaltung, Sicherheitskräfte, Justiz usw. Der dumme deutsche Michel wird wohl erst wach, wenn es zu spät ist.

Lutz Vogt, Herzogenrath






Zu: „‘Die gehören in den Knast’“ von Jörg Kürschner, JF 44/18

Wilhelm-Busch-Funk

Die Sicherheit einer Bestrafung ist die einzig wirksame Prävention gegen Kriminalität. „Nein!“ – ruft Helene – „Aber nun, will ich’s auch ganz und ganz und ganz gewiß nicht wieder tun.“

Dr. Hartmut Heinlein, 

Eschershausen






Zu: „Vor einer technischen Revolution“ von Hinrich Rohbohm, JF 44/18

Enttäuschende Darstellung

Einen so unqualifizierten, verstiegenen Artikel ohne jede kritische Distanz und Abwägung hätte ich in der von mir sonst hochgeschätzten JUNGEN FREIHEIT nicht erwartet. Sehr enttäuschend.

Dr. Erich Seidelmann, Freiburg






Zu: „Was wissen die Toten“ von Thorsten Hinz, JF 44/18

Scharfsichtig und bewegend

Wieder ein großartiger Text von Thorsten Hinz! Vor allem der zweite Teil, den ich dreimal gelesen habe, um diese ebenso scharfsichtige wie bewegende Tiefenanalyse der tragischen Vorkommnisse auf mich wirken zu lassen. Sophia Lösches Freunde schreiben auf Facebook, das was passiert ist, sei „definitiv nicht das Resultat zwischen der anscheinenden Andersartigkeit von Kulturen“? Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Das Wörtchen „definitiv“ ist nicht nur begründungsbedürftig, sondern auf eine geradezu verräterische Art auch erhellend. Denn durch diese verstärkende, bekräftigende Vokabel wird offenbar, daß sie ausweichen, daß sie unsicher sind und im tiefsten Herzen selber nicht an ihre vollmundige Erklärung glauben. 

Leider steht zu befürchten, daß es noch viele Sophia Lösches geben wird. Junge, naive Wohlstands-Gören, die sich krakeelend ins Kindergeburtstagsgetümmel des Gutmenschentums stürzen. Und denen eine infantile, mit Teddybären um sich werfende Ideologie das Gespür für Gefahr aberzogen hat. In Traumwelten schwebend und lebensuntüchtig gemacht, stehen sie in der vordersten Opfer-Reihe von Verhältnissen, die sie selbst mit geschaffen haben. Die Revolution frißt mal wieder ihre Kinder. Und der ungebremste Zusammenprall mit der Realität wird grausam – im wahrsten Sinne des Wortes.

Dr. Tobias Brendle, Türkenfeld




Keine universellen Werte

Der Bericht hat mich erschüttert. Wie tief muß man von der Multikulti-Ideologie indokriniert sein, um die Realität nicht zu erkennen, daß es sich hier um verschiedene Kulturen und Traditionen handelt, die nicht kompatibel sind, daß es keine sozialistischen Ideologien der Gleichheit und keine universelle Menschlichkeit gibt, die imstande wären, diese Unterschiede überwinden zu können. 

Leider treffen solch ideologische Absurditäten besonders auf Deutsche zu. Das erinnert mich an eine Begebenheit in der UdSSR. Ein wie viele Deutsche im Krieg gen Osten doportierter und unter die Aufsicht der Kommandantur gestellter Tierarzt lebte mit seiner Tochter in der Stube einer Baracke. Während der Vater auf Arbeit war, mußte die Tochter oft das Zimmer dem Kommandanten für seine Vergnügungen mit Frauen überlassen. Doch es wurde kalt, und der Vater sagte seiner schwach bekleideten Tochter, sie solle die Tür nicht öffnen. Erbost steckte der Kommandant den Vater ins Gefängnis. Irgendwann kam er heraus. Trotz des Erlebten las der Vater auch weiterhin die Prawda. War es dieselbe Überzeugung wie bei dem Grünen-Politiker, dem Bruder von Sophia Lösche? Und: Entwickeln wir uns nicht zu einer Art EUdSSR? Das Verhalten des Bruders des Opfers erinnert mich an ein drastisches russisches Sprichwort: „emu ssy w glasa, an on goworit eto boschja rossa“ (pinkelst ihm in die Augen, er sagt, es sei Gottes Tau).

Franz Harder, Leopoldshöhe






Zu: „Wer integriert hier wen?“ von Josef Kraus, JF 44/18

Vorläufer des Morgenlandes

In diesem Zusammenhang wären folgende Aussagen unserer Politiker an den Pranger zu stellen: Im Jahr 2006 lud der damalige deutsche Bundes­innenminister Wolfgang Schäuble zur ersten Islamkonferenz ein und sagte in seiner Eröffnungsrede: „Der Islam ist Teil Deutschlands und Europas.“ Im Jahr 2010 sagte der deutsche Bundespräsident Christian Wulff anläßlich der 20-Jahr-Feier der deutschen Wiedervereinigung: „Der Islam gehört zweifelsfrei zu Deutschland, genau wie das Judentum.“ Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ergänzte bei anderer Gelegenheit: „Der Islam kann und darf keinesfalls ausgeschlossen werden.“ Bei einem TV-Duell von Maybrit Illner behauptete die Bundeskanzlerin gar, in Deutschland lebten mittlerweile so viele Musliminnen und Muslime, so daß alle diese ebenfalls und zweifelsfrei als ein großer Teil unserer deutschen Gesellschaft zu betrachten seien. 

Die genannten Politiker sollten sich dringend damit beschäftigen, welchen Islam und wie viele Moslems Deutschland und Europa verkraften kann, ohne die Grundmauern unserer Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zu zerstören. Die Kanzlerin sollte wissen, daß der Koran nicht die geringsten Abweichungen duldet und damit einer Anpassung an die Lebensart eines christlich geprägten Landes von Beginn an entgegensteht.

Günther Bernlöhr, Böblingen






Zu: „Lieber an die kleine Glocke“ von Konrad Adam, JF 43/18

Systematisches Fehlverhalten

Es heißt hier, das Meldeportal der AfD für Beispiele, wo aus Schulen links-grüne Bekenntnisanstalten gemacht werden, sei eine Form der Denunziation und gehe deshalb zu weit. Als Eltern ist die tägliche Realität für uns eine ganz andere. Der Aufruf zur Besonnenheit wäre vielleicht noch vor zehn Jahren angebracht gewesen. Heute handelt es sich nicht mehr um einzelnes Fehlverhalten, etwa weil engagierte Lehrer im pädagogischen Eifer über das Ziel hinausschießen würden. Vielmehr haben wir es mit systematischen Verstößen gegen das Neutralitätsgebot zu tun, da sich das Tendenziöse durch alle Fächer zieht und auch vor den Schulbüchern nicht haltmacht. 

In diesem Staat wird öffentlichen Schulen von zentraler Stelle eine stigmatisierende Kampfparole verliehen („Schule gegen Rassismus“), verbunden mit regelmäßiger Rapportpflicht in Form von Unterschriftenlisten, „Projekten“ und dergleichen. So wird bereits an der Schulpforte ein Schutzraum für Neutralitätsverträge geschaffen, der linksradikale Positionen zum geschützten Meinungsmuster macht, während durchaus verfassungskonforme Gegenmeinungen verteufelt werden. 

In unserem Sprengel verzichtet nur eine einzige Schule darauf, sich für dieses „Gütesiegel“ zu bewerben. Alle anderen machten bereits bei Schuleintritt klar, woher in diesen Mauern der Wind wehen wird. Sich dagegen zur Wehr zu setzen – also Rechtsverstöße und totalitäre gesellschaftliche Tendenzen anzuzeigen – ist keine Denunziation, sondern ein überfälliger Akt der Zivilcourage. Wir alle wissen: Rassismus und Faschismus deckt nach Belieben alles ab, was Linksaußen nicht paßt; als Kampfbegriffe haben sie den Antiimperialismus abgelöst. Jene, die solche Begriffe an neutraliätsverpflichteten Schulen einführen, sind meines Erachtens als „Blockwart“ zu bezeichnen – aber nicht die, die uns Eltern helfen, sich dagegen zu verteidigen.

Andrea Rehwald, Iserlohn





Zu: „‘Ich verstehe nicht ...’“ von Wolfgang Müller, JF 43/18

Gegen Recht und Gesetz

In der Tat, wer versteht schon? Wer, wie die Grünen, ständig Umweltschutz anmahnt, die einzigen aber, welche die Umwelt (wie wir sie kennen und schätzen) zerstören, nämlich Menschen, ohne Not und gegen Recht und Gesetz in ein dichtbesiedeltes Land holen, sollte sich nicht über Protest von weniger Selbstmordentschlossenen wundern.

Eberhard Koenig, Baiern






Zu: „Aufbau Ossi“ von Christian Dorn, JF 42/18

Unrecht zu Recht umgedeutet

Den Lesereinspruch „Wut und Tränen“ (JF 44/18) zu dieser Buchbesprechung kann ich vollinhaltlich unterstreichen! Als ich im Juni 1993 das erstemal in den Abendnachrichten von dem leidenschaftlichen Kampf der Bischofferöder Kalikumpel für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze erfuhr, habe ich – aus den alten Bundesländern stammend – mich sofort dorthin begeben. Aus christlicher Solidarität fühlte ich mich verpflichtet, den Menschen im Thüringer Eichsfeld meine Unterstützung anzubieten, die dankbar aufgenommen wurde. 

Im Zeitraum von Juli bis Ende September 1993 habe ich das zum Himmel schreiende Drama hautnah erlebt und war ebenfalls in den letzten entscheidenden Tagen vom 25. bis einschließlich 31. Dezember 1993 zugegen. Es macht mich heute noch fassungslos, mit welch Eiseskälte die Verantwortlichen über den Fortbestand der Kaligrube Bischofferode befunden haben. 

Mit allen zur Verfügung stehenden friedlichen Mitteln haben die 750 Kalikumpel und ihre Familien um ihren Broterwerb gekämpft. Wir mußten zu unserem Leidwesen die bittere Erfarung machen, wie Unrecht zu Recht umgedeutet wurde. Schon vor 25 Jahren wurden die Menschen, die nach 40 Jahren endlich die Diktatur abgeschüttelt hatten, in die bundesdeutsche Realität katalputiert! Insgesamt sechs lange Monate kämpften die Menschen um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und befanden sich in einem psychischen und physischen Ausnahmezustand, ständig hin und her gerissen zwischen Hoffen und Bangen! Niemand sonst außer der PDS hat sich damals um diese zutiefst betrogenen und enttäuschten Kalikumpel samt ihrer Familien gekümmert, aber auch sie ist an der harten Unnachgiebigkeit der Treuhandanstalt gescheitert! 

Die Kaligrube Bischofferode war zu DDR-Zeiten ein Vorzeigebetrieb, der durch sein hochqualifiziertes Kaliprodukt 90 Prozent seiner Erzeugnisse exportierte und somit ein lukrativer Devisenbringer war. Die Kalikumpel haben gelitten, gehungert und gebetet – es nutzte nichts. Die geballte Macht des Unrechts hat sie am Ende bezwungen! Obgleich es potente Kaufinteressenten gab, war ihr Kampf leider vergebens! Mein damaliges gesellschafts- und sozialpolitisches Weltbild ging von einer fairen gleichberechtigten Chancenteilhabe zwischen Ost und West aus. Die Vorstellung von Demokratie und Rechtstaatlichkeit haben aufgrund der damaligen schmerzhaften Erfahrungen einen gehörigen Dämpfer erhalten!

Mir fehlt jegliches Verständnis dafür, wie hier ein selbsternannter Wendezeitversteher in typischer volkspädagogischer Belehrungsmanier sich mit einer derart technokratisch geprägten publizistischen Leichtfertigkeit dieses Themas angenommen hat!

Wolfgang Altreiter, Landau






Zu: „Mit den Linksextremen kam die Angst“ von Martina Meckelein/Mathias Pellack, JF 41/18

Kanzleramt im Dschungelcamp

Der Fisch stinkt zuerst am Kopf. Die katastrophalen Zustände – nicht nur in Berlin – sind das Ergebnis, wenn die Befähigung zum Regieren durch Parteibücher ersetzt wird. Mein Vorschlag: Unsere Volksvertreter, insbsondere Frau Merkel, werden verpflichtet, alljährlich vier Wochen ihrer Parlamentsferien in einem der sozialen Brennpunkte zu verbringen – dort können sie die Folgen ihrer vom Steuerzahler üppig besoldeten Bemühungen besichtigen und müßten nicht wie Blinde von der Farbe reden.

Ruth Lück, Hannover