© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/18 / 16. November 2018

Meldungen

Kulturhaushalt bekommt 2019 mehr Geld

BERLIN. Der Bundeshaushalt für Kultur und Medien steigt 2019 auf gut 1,9 Milliarden Euro. Das entspreche einem Zuwachs von fast 140 Millionen Euro gegenüber dem erst im Sommer beschlossenen Haushalt 2018. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen insbesondere Kultureinrichtungen und Projekte „in den Regionen jenseits der Metropolen“ gestärkt werden, teilte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) mit. Zum Erhalt der kulturellen Substanz sollen etwa das Lindenau-Museum in Altenburg, das Buddenbrookhaus in Lübeck und historische Bauten wie das Kloster St. Michael in Bamberg gefördert werden. Bis zu 3,5 Millionen Euro zusätzlich können im kommenden Jahr für die Rettung schriftlichen Kulturgutes eingesetzt werden, das dringender Erhaltungsmaßnahmen bedarf. (tha)





Trisomie: Bischof widerspricht der EKD

WÜRZBURG. Krankenkassen sollten nicht die Kosten für Bluttests bei Schwangeren übernehmen. Dieser Meinung ist der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Carsten Rentzing. Er wurde in Würzburg zum stellvertretenden Leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) gewählt und äußerte sich dort am Rande gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Rentzing widersprach damit einer Empfehlung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie hatte sich in einem am 2. November veröffentlichten Papier dafür ausgesprochen, Maßnahmen der nichtinvasiven Pränataldiagnostik in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen. Zugleich solle eine umfassende ethische und psychosoziale Beratung als Bestandteil einer gemeinschaftlich finanzierten Mutterschaftsvorsorge angeboten werden. Schwangere sollten eine eigenständige und abgewogene Entscheidung treffen können, unabhängig von finanziellen Erwägungen oder medizinischen Risiken, heißt es in dem EKD-Papier. Mit den Tests läßt sich bei ungeborenen Kindern eine Trisomie – zum Beispiel das Downsyndrom – feststellen. Bisher müssen die Kosten von etwa 300 Euro von den Eltern selbst bezahlt werden. Rentzing erklärte dazu gegenüber idea, daß es sich um ein schwieriges ethisches Thema handle, weil zwischen gutem und weniger gutem Leben unterschieden werde: „Wir sollten medizinische Fortschritte zwar nicht ablehnen oder verhindern, aber die ethischen Konsequenzen sind in diesem Fall problematisch.“ Er sei nicht für eine grundsätzliche Lösung: „Es ist schon jetzt so, daß Ungeborene mit Trisomie 21 statistisch signifikant weniger zur Welt kommen als früher. Hier findet bereits eine Auslese statt, und die Gefahr besteht, daß dies noch zunimmt.“ (idea/JF)