© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/18 / 23. November 2018

Zitate

„Der Fortschritt braucht den Konservativen mit seiner entschleunigenden Kraft, damit die Menschen ihn akzeptieren. Zugleich würde es den Konservativen ohne den Fortschritt gar nicht geben, er ist ein Kind des Wandels. Kluge Konservative und kluge Fortschrittliche wissen, daß sie aufeinander angewiesen sind.“

Andreas Rödder, Historiker, in der „Berliner Zeitung“ am 20. November 2018





„Es könne nicht sein, daß einzelne Fonds mehr Vermögen verwalten als manche Staaten, meint Grünen-Chefin Annalena Baerbock bei Anne Will. Doch zum Glück können im freien Markt agierende Unternehmen mehr Erfolg haben als failed states und sozialistische Diktaturen.“

Filipp Piatov, Journalist, auf  Twitter am 18. November 2018





„Menschen fühlen sich am sichersten und wohlsten, wenn sie Sitten, Überzeugungen und Glauben mit ihren Mitmenschen teilen. ‘So haben wir es schon immer gemacht’, ist weniger irrational, als viele meinen, wenn es weiter heißt: ‚Und so hat es bisher auch gut funktioniert.’ Das bedeutet nicht, daß Veränderungen konsequent abgelehnt werden. Viele sorgen sich aber nun, daß sich Heimat und Gesellschaft insgesamt zu stark und zu schnell verändern.“

Marcus C. Schuldte von Drach, Journalist, auf „Süddeutsche Zeitung“ online am 19. November 2018





„Angela Merkel hat der Vorstellung von Politik, die in Deutschland bis dahin maskulin geprägt war, ein weibliches Gesicht verliehen. Das hat dem Land gutgetan, und es hat den Aufstieg Deutschlands zur führenden Macht innerhalb der Europäischen Union reibungsloser erfolgen lassen, als es angesichts des Unheils, das Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts über Europa gebracht hatte, zu erwarten gewesen wäre.“

Herfried Münkler, Politikwissenschaftler, auf „NZZ“ online am 19. November 2018





„Jetzt will Grünen-Chef Robert Habeck statt Hartz IV eine ‘Grundsicherung ohne Sanktionen’, weil die vom damaligen Kanzler Gerhard Schröder (SPD) formulierte Absage an ein vermeintliches ‘Recht auf Faulheit (...) im Kern ein unpolitischer Gedanke’ sei, ‘denn er individualisiert politisch-strukturelle Probleme’ (...). Andrea Nahles, Habecks Schwester im Geiste, fordert ein ‘Bürgergeld ohne Sanktionen’ mit der Begründung, der Sozialstaat werde von vielen Menschen nicht als Unterstützung, ‘sondern als Hindernislauf’ empfunden. Wäre aber die Zeit wirklich über Sanktionen ‘hinweggegangen’, wie es Habeck unterstellt, sollte der Staat sie nicht halbherzig nur für die Nehmenden, sondern auch für die Gebenden abschaffen. Fort mit Sanktionen, die dem Steuerzahler drohen, wenn er seine Steuerpflicht nicht erfüllt! Abgesehen davon, daß die Steuerlast für den einzelnen die vorhandenen politisch-strukturellen Probleme individualisiert, begreift zweifellos der durchschnittliche Steuerpflichtige die Einreichung seiner Steuererklärung als genuinen Hindernislauf.“

Ansgar Graw, Journalist, auf „Welt“ online vom 19. November 2019