© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/18 / 23. November 2018

Meldungen

Ausschreitungen bei Einzug des Zwarten Piet 

ZAANDAM. Beim diesjährigen Einzug des Nikolaus mit seinen Zwarten Pieten kam es in mehreren niederländischen Städten zu Ausschreitungen. In Zaandam, in diesem Jahr der Ort, an dem der Nikolaus mit seinen schwarzen Helfern im Boot anlandete, protestierte die Organisation „Kick Out Zwarte Piet“. Nur mit massivem Polizeiaufgebot konnte der Einzug stattfinden. In Eindhoven kesselten Hooligans des PSV Eindhoven die Anti-Piet-Demonstranten ein und bewarfen sie mit Eiern, woraufhin diese die Stadt räumten. Nach der Ankündigung von Hooligans in Nimwegen und Groningen, ebenfalls gegen die linken Aktivisten vorzugehen, hatten diese ihre weiteren Demonstrationen gegen Zwarte Piet abgesagt. (mb)





Saudischer Prinz Khalid widerspricht US-Medien

RIAD. Der saudische Prinz und Botschafter in den USA, Khalid bin Salman, hat Medienberichten, die einen Kontakt zwischen ihm und dem ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi nahelegten, widersprochen. „Leider hat die Washington Post unsere vollständige Antwort nicht gedruckt“, sagte der Botschafter laut saudischer Nachrichtenagentur SPA. Er habe Kashoggi „Ende September 2017 einmal persönlich“ getroffen und ihm eine „letzte Nachricht am 26. Oktober 2017 geschickt“. Die Behauptungen der Washington Post seien „falsch“. Die US-Zeitung hatte berichtet, daß mit großer Wahrscheinlichkeit der Kronprinz Mohammed bin Salman die Ermordung beauftragt habe, da ohne sein Wissen nichts in dem Königreich geschehen könne. Die Zeitung berief sich dabei auf eine nichtöffentliche CIA-Quelle, der zufolge der Botschafter den Journalisten wegen Dokumenten in die türkische Botschaft geschickt habe. Riad hatte zuvor den Mord bestritten (JF 44/18). (mp)





Italien forciert Kampf gegen Flüchtlingsretter

CATANIA. Die italienischen Justizbehörden haben die Konfiszierung des NGO-Flüchtlingsschiffes „Aquarius“ angeordnet und Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) eingeleitet. Ihnen wird die mutmaßliche illegale Entsorgung von gefährlichen und potentiell infektiösen Abfällen, einschließlich medizinischen Materials, vorgeworfen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa zufolge sei der Abfall zudem nicht getrennt worden. Die Staatsanwaltschaft von Catania erklärte, daß in 44 Fällen 24 Tonnen Abfall illegal in Italien entsorgt worden seien. MSF wies die Vorwürfe zurück, der Antrag der italienischen Justizbehörden sei „eine unverhältnismäßige und unbegründete Maßnahme“, die ausschließlich dazu diene, „lebensrettende humanitäre Maßnahmen auf See zu kriminalisieren“. (ctw)