Ditib: Rücktritt wegen zuviel Einfluß aus Türkei

Hannover. Wegen der zunehmenden Einflußnahme aus der Türkei hat der Vorsitzende der niedersächsischen Ditib-Gemeinde, Yilmaz Kilic, sein Amt niedergelegt. Kilic habe nach eigenen Aussagen „die Reißleine“ ziehen müssen, wie am Sonntag die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete. Immer wieder habe er sich gegen das Einmischen der Ditib-Zentrale in Köln und des türkischen Religionsattachés gewehrt. „Wir haben als niedersächsischer Landesverband einen eigenständigen Weg gehen wollen, doch hier leider keine Unterstützung aus Köln bekommen“, beklagte Kilic. „Ich sehe hier keinen Weg, weiter zu kämpfen.“ Landesgeschäftsführerin Emine Oguz bestätigte den Entschluß gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung sei der komplette Vorstand neu gewählt worden, heißt es. Der bisherige stand demnach nicht mehr zur Verfügung. Nachfolger von Kilic ist Ali Ihsan Ünlü, der den Landesverband bereits zwischen 2008 und 2011 geleitet hat. (ha)