© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/18 / 30. November 2018

In Deutschland in der arabischen Kultur sicher leben
Integrationsminimum reicht
(dg)

Khalid al Aboud ist als Journalist für die Newsplattform Amal Berlin tätig, die mit Unterstützung der von der EKD getragenen Evangelischen Journalistenschule Nachrichten für „120.000 Arabisch oder Farsi sprechende Berliner“ sendet. Obwohl der Beitrag Abouds, der nach eigenen Angaben als „Flüchtling“ erst unlängst aus Syrien ins Land kam, ins Deutsche übersetzt werden mußte, präsentiert das EKD-Organ zeitzeichen (10/2018) ihn als Experten zum Thema Integration. In die deutsche Kultur will sich der Syrer aber schon deshalb nicht integrieren, weil er seine „Wurzeln in der arabischen Gesellschaft“ habe und sich nicht „entwurzeln“ mag, die „Werte und Traditionen“ seiner Kultur ihn 30 Jahre lang geprägt hätten und „nicht nur Tinte auf Papier“ seien. Insoweit habe er lediglich einen Standortwechsel nach Deutschland vollzogen, weil ihm die arabische Kultur in Syrien kein „würdevolles und sicheres Leben“ erlaube. Hierzulande wolle er nur das Integrationsminimum erbringen: deutsche Gesetze nicht verletzen und Steuern zahlen. Darüber hinaus engagiere er sich gegen mangelnde Akzeptanz für „Neuankömmlinge“, die von „rechtsextremistischen Wellen“ ausginge und die sich gegen Muslime oder Juden richte. Realitäten verschleiernde Formeln, die belegen, daß Aboud immerhin schon so weit integriert ist, wie er die üblichen Vokabeln gegen sein Gastland einzusetzen weiß.  


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