Auch Künstliche Intelligenz (KI) ist irgendwie Nazi. Das findet zumindest eine Handvoll linker Gruppen, von der Grünen Hochschulgruppe bis zur militanten Interventionistischen Linken Tübingen, die seit geraumer Zeit gegen das Projekt „Cyber Valley“ vorgehen. Dieser vom Land Baden-Württemberg mit den Unis Stuttgart und Tübingen geförderte Forschungsverbund will ein „Ökosystem für den Technologietransfer im Bereich der Künstlichen Intelligenz“ schaffen. Zudem kooperieren Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut, das heißt vor allem Informatiker, Physiker und Robotiker. 

Den Linken ist das Ganze aus vielerlei Gründen ein Dorn im Auge, da „Cyber Valley“ auch unter dem Einfluß „profit- und wachstumsorientierter Unternehmen“ stehe, die die Einrichtung neuer Lehrstühle ko-finanzieren. Zudem könne KI für die Rüstung genutzt werden und dazu beitragen, „Migrationsstrategien zu erfassen und Schleusernetzwerke zu identifizieren“, was wiederum zur „Kriminalisierung solidarischer Zusammenhänge führen würde“. Vierzig „Aktivisten“ (Stuttgarter Nachrichten) protestieren nun seit vergangener Woche mit der Besetzung eines Hörsaals im „Kupferbau“ dagegen. Die Tübinger Universitätsleitung duldet die Aktion und hat mit der Verlegung von Seminaren reagiert.