© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/18-01/19 / 21./28. Dezember 2018

Lesereinspruch

Doch der Zölibat

Zu: „Abgründe des Bösen“ von Franz Kronbeck (JF 50/18)

Diese fast verständnisvollen „In-schutznahmen“ kirchlicher Krimineller (nichts anderes sind sie) und die kaum wahrnehmbare Reaktion kirchlicher „Würden“-Träger darauf widern an. Daß andere es auch „so“ getrieben haben – was soll das heißen? Gerade die katholische Kirche muß sich extrem hohe Maßstäbe gefallen lassen, da sie allwissend über Sitte und Moral urteilt (selbst da, wo sie keine Ahnung hat). Natürlich ist der Zölibat maßgebliche Ursache dieser Taten, denn warum gibt es Vorfälle dieser Zahl nicht in der protestantischen Kirche, die ein normales, geregeltes Familienleben kennt? Hier gibt es auch nicht so viele „g’schlamperte“ außereheliche Verhältnisse mit unehelichen Kindern. Und daß Priester sich Kinder statt Frauen wählen, erklärt sich, da Kinder leichter zu manipulieren und einzuschüchtern sind! Selbst wenn Homosexualität bereits in der Jugend festgelegt wird, könnte es ja durchaus so sein, daß solche Männer bewußt in der katholischen Kirche arbeiten. Ein zölibatäres Leben muß gerade nicht die (verbotene!) Lust unterdrücken, sondern kann sie, gerade bei testosterongesteuerten Männern, erst recht entfachen.

Ute Vogt, Schossin