© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/19 / 04. Januar 2019

Moscheenfinanzierung
Molkerei für Steuerzahler
Fabian Schmidt-Ahmad

Wenn Grüne und Islamverbände etwas toll finden, von dem nichts klar ist, außer daß es mit Geld zu tun hat, dürfte eines doch sicher sein: eine neue Molkerei für deutsche Steuerzahler soll gegründet werden. Mißtrauen ist also angebracht, wenn nun die Einführung einer „Moscheesteuer“ gefordert wird. „Es wäre klug und höchste Zeit, daß wir für die muslimischen Gemeinden in Deutschland unabhängige Finanzierungsquellen finden und damit den schädlichen Einfluß durch politisch gesteuerte Gelder und radikale Prediger aus der Türkei oder den Golfstaaten endlich unterbinden“, so Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, bot schon einmal Hilfe bei der praktischen Umsetzung von was auch immer an.

Warum eine „Kirchensteuer für Muslime“ dubiose Einflüsterungen aus der islamischen Welt verhindert, ist unklar. Beispielsweise steht die Alevitische Gemeinde Deutschland (AGD) mit einer halben Million Mitgliedern sowieso kurz davor, als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden, wozu auch das Recht auf eine eigene Steuer gehört. Nur finanziert sich die AGD über Spenden. Wenn diese nun als Steuern vom Finanzamt eingezogen werden, wird sie dadurch nicht automatisch grundgesetztreuer. Eben das aber wird für Einrichtungen suggeriert, die tatsächlich problematische Geldgeber haben.