In Reih und Glied pinkelnde Polizisten sind kein schönes, aber auch kein seltenes Bild bei Großeinsätzen: Ordnungshüter, die gegen die Ordnung verstoßen, weil der Dienstherr nicht in der Lage ist, einen Toilettenwagen zu stellen. Besonders betroffen: Thüringen, wo die Polizei den bestellten „ToiKW“ – so die interne Abkürzung für Toilettenkraftwagen – 2018 nicht erhalten hat. Dabei hat es Innenminister Georg Maier (SPD) nur gut gemeint. Damit sich die Polizisten künftig nicht mehr in ihrer schweren Schutzausrüstung in enge Dixie-Klos quälen müssen, stellte er eine Viertelmillion Euro für den ToiKW mit einzelnen Kabinen und der Aufschrift „Polizei“ bereit. Aktuell aber geht es Maier wie einem Familienvater, der seinen Kindern das hoch und heilig versprochene, sehnlichst gewünschte Weihnachtsgeschenk nicht überreichen konnte: „Ich bin wirklich sauer, daß die nicht in der Lage sind, vertragsgemäß zu liefern.“ Nun soll der ToiKW in diesem Monat ausgeliefert werden. „Hoffentlich“, sagt Maier. Kai Christ, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, zeigt sich angepißt: „Ich finde das Thema überhaupt nicht zum Lachen oder zum Schmunzeln.“