© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/19 / 04. Januar 2019

Meldungen

Wagners „Ring“ an einem einzigen Abend

BERLIN. Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ steht an nur einem einzigen Abend dieses Jahr auf den Spielplänen gleich mehrerer Theaterhäuser. Das von dem Humoristen Vicco von Bülow alias Loriot auf etwa drei Stunden gekürzte Monumentalwerk ist zwischen Januar und März im Essener Aalto-Theater, am Nationaltheater in Mannheim und im Staatstheater Mainz zu sehen. Restkarten verfügbar sind auch noch für die „Ring“-Vorstellung mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers als Sprecher und der Staatskapelle Weimar in der Liederhalle Stuttgart am 2. März. Loriot hatte 1992 für das Mannheimer Theater eine humorvolle Kurzfassung von Wagners epischem Musikdrama entworfen. Im Jahr darauf erschien sie als Doppel-CD am Beispiel der „Ring“-Aufnahme Herbert von Karajans mit den Berliner Philharmonikern. (tha)

 www.theater-essen.de

 www.nationaltheater-mannheim.de  

www.staatstheater-mainz.com





Houellebecqs Romane im Schauspielhaus Bochum

BOCHUM. Das Schauspielhaus Bochum bringt zwei Romane des französischen Schriftstellers Michel Houellebecq auf die Bühne. Die Premiere der Doppelvorstellung an einem Abend von „Plattform“ und „Unterwerfung“ findet am 19. Januar statt. Regie führt der seit der Spielzeit 2018/2019 amtierende Intendant Johan Simons. Der Niederländer hatte bereits 2004 Houellebecqs zweiten Roman „Elementarteilchen“ am Schauspielhaus Zürich inszeniert und war dafür mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet worden. (tha)

 www.schauspielhausbochum.de





Streit um Kolonialkunst

BERLIN. In der Debatte um den Umgang mit sogenannter Kolonialkunst stoßen die Forderungen von Kulturstaatsministerin Monika Grütters auf Kritik. Die CDU-Politikerin hatte sich für „kulturpolitische Schritte“ ausgesprochen, um „unsere Kolonialgeschichte“ aufzuarbeiten. Man solle „sich offen der Frage einer Rückgabe von Kulturgütern aus kolonialen Kontexten“ stellen. Hans-Joachim Berg (AfD), Mitglied im Kulturausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses, warf Grütters vor, unwissenschaftlich zu argumentieren: „Sie überhört geflissentlich die Stimmen aus der Wissenschaft, die vor Pauschalisierungen, unhistorischen Verzerrungen und kulturpolitischen Rohrkrepierern warnen.“ Außerdem gefährde sie mit ihren Vorschlägen die Museumsbestände in Deutschland. Im Hinblick auf das Berliner Humboldt-Forum, das außereuropäische Exponate beherbergen soll, äußerte Berg: „Das Humboldt-Forum ist noch nicht eröffnet und schon beginnt die Kulturstaatsministerin mit der Planung, das Museum wieder auszuräumen.“ (krk)